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Rezension zu
Das schwarze Mal

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mal etwas ganz anderes

Von: World of books and dreams
09.01.2020

Als ein Schreiber der Gilde der Historiker die Stadt der Türme aufsucht, scheint sein Anliegen eher aussergewöhnlich. Denn er ist auf der Suche nach Vincha, eine Frau, die die Geschichte eines ganz besonderen Jungen kennt und die er unbedingt erfahren soll. Gemeinsam mit dem ehemaligen Söldner Galinak macht der Schreiber sich auf die Suche und trifft tatsächlich auf Vincha. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten erzählt sie die Geschichte von Rafik. Dieser wuchs in einer Wüstenstadt auf, in der man fest an einen Propheten glaubt und in der alles, was anders ist, verteufelt. Darunter fallen z. B. Male, die Aussehen wie Tätowierungen und die für dessen Träger eine besondere Gabe bedeuten. Eines Tages erscheinen ausgerechnet auf Rafiks Finger diese Tätowierungen und seine Familie verbannt den kleinen Jungen. Doch dieser ist selbst unter den Tätowierten etwas ganz besonderes, denn seine Gabe ist fast schon einmalig. Meine Meinung Das dunkle Cover mit seinen intensiven Schriftzügen fiel mir gleich auf, doch hier war es vor allem der Klappentext, der eine aussergewöhnliche Geschichte versprach. Genau dieses bietet auch “Das schwarze Mal”, denn die Geschichte um Rafik verbindet Fantasy mit Steam Punk und Science Fiction in einem Maße, das ich so bisher noch nicht gelesen habe. Ich muss zugeben, dass ich gerade für die ersten 150 Seiten des doch sehr umfangreichen Buches etwas länger gebraucht habe. Das lag allerdings nicht an dem Schreibstil, denn Autor Eyal Kless beschreibt sehr bildgewaltig und wortgewandt, sondern eher daran, dass man ohne jede Kenntniss mitten in eine so ungewöhnliche Welt geworfen wurde. Nach und nach erschließt sich immer mehr für den Leser und je mehr ich über die Welt und das Leben darin erfuhr, desto spannender fand ich diese. Das Worldbuilding ist wirklich besonders, denn die Welt wirkt so anders und doch so bekannt. Wie eine dystopische Welt, die mal aus Tausend und einer Nacht stammt, mal wie aus einer Science Fiction Story. Die Menschen können sich durch das Ersetzen von Körperteilen durch Mechanik/Metall verändern, bzw. verbessern. Manche verfügen durch ihre Tätowierungen über eine Art Magie, die von anderen wiederum als Fluch angesehen wird. Also alles gar nicht so einfach, aber so genial durchdacht, dass ich letzten Endes doch absolut begeistert bin und mich auf die Fortsetzung freue. Das Tempo der Geschichte ist ebenfalls ungewöhnlich, mal werden wir Zeuge von temporeichen Actionszenen und Kämpfen, mal bekommen wir ein Blick auf die Welt und deren Charakteren. Man muss hier durchaus aufmerksam bleiben, denn sonst verpasst man wichtige Momente. Also keine Geschichte für zwischendurch, sondern eher eine zum tiefen Abtauchen in eine völlig fremde Welt. Erzählt wird das ganze auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Zum einen die Gegenwart, in der der Schreiber, der hier Funkelauge genannt wird, die Geschichte des kleinen Rafik erfahren möchte. Hierzu dient ihm Vincha, die angeblich die letzte ist, die den Puzzler Rafik gesehen haben soll. Sie erzählt Funkelauge und dem Söldner Galinak die wahre Geschichte um Rafik. Doch nicht alle erzählen hier die Wahrheit und so manches wird verschwiegen und bleibt auch zum Ende noch offen. Die Charaktere sind zwar recht vielzählig, doch auch hier bekommt man immer mehr ein Gefühl dafür, wer für was steht. Die Menschen der Vergangenheit sind, vor allem technisch, sehr weit entwickelt. Doch natürlich sind die Menschen auch hier davon besessen, immer mehr zu wollen und so ist die Zukunft zum Scheitern verurteilt. Trotzdem wird immer noch versucht, die einst gloreiche Vergangenheit wieder auferstehen zu lassen. Die meisten der Charaktere wirken rau und knallhart und sind es gewohnt, mit allen Mitteln zu kämpfen, um zu überleben. Gerade Rafik wirkt hier wie das Gegenteil, denn er wirkt so lieb und menschlich in dieser rauen Welt. Er ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und er ist hier definitiv der Sympathieträger der Geschichte. Mein Fazit Mir ist diese Rezension gar nicht so leicht gefallen, denn es ist unheimlich schwierig, all die ungewöhnlichen Punkte so zu schildern, ohne zu spoilern und doch einen Eindruck über die Welt und deren Charaktere zu bieten. Eyal Kless hat hier eine Geschichte geschrieben, in der er eine Menge unterschiedlicher Genres miteinander verwoben hat und die doch absolut stimmig wirkt. Mir hat das Buch, nach kleinen Anlaufschwierigkeiten, unglaublich gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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