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Rezension zu
Das geschwärzte Notizbuch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wie weit darf ein Künstler gehen, um sein Werk zu vollenden?

Von: sk
11.01.2020

Meine Bewertung: Zum Cover: Das Cover gefällt mir sehr gut! Es ist thematisch der Handlung des Romanes angepasst. So erkennt man eigentlich nicht viel: das Cover stellt ein liniertes Blatt dar, das komplett geschwärzt ist und nur ein paar Bruchteile wie beispielsweise einzelne Buchstaben oder Punkte beim näheren Hinsehen erkennen lässt. Der Autorname, der Titel des Romanes und das Genre sind die einzigen "größeren" Elemente, die nicht geschwärzt worden. Zum Inhalt: Um das perfekte Drehbuch zu bekommen, entführt der Regisseur Santiago den renommierten Autor Pablo. Dieser wird für fünf ganze Jahre in einem dunklen Kellerraum eingesperrt. Innerhalb dieser Zeit entwickelt sich eine Beziehung, die auf beiden Seiten Obsession und gegenseitige Abhängigkeit hervorruft. Der Debütroman vom Oscar-prämierten Drehbuchautor Nicolás Giacobone thematisiert Größenwahn, Abhängigkeit und vor allem die Kunst des Schreibens. Als Leser erhält man interessante Einblicke in den Prozess des Schreibens eines Drehbuches sowie die Rolle des Autors dahinter. Zum Schreibstil: Der Schreibstil von Nicolás Giacobone ist authentisch und eigenartig, und doch schwer zu kauen. Die Handlung des Romanes wird aus der Ich-Perspektive des eingesperrten Autors Pablo in Form von Notizbucheinträgen wiedergegeben. Zu Beginn viel es mir nicht gerade leicht in die Handlung beziehungsweise die Notizen hineinzufinden, denn diese bieten keinerlei chronologische oder thematische Struktur und so fehlte ein roter Faden, dem ich folgen konnte. Es ist nicht immer einfach Pablo zu folgen, denn der Schreibstil ist durchaus gewöhnungsbedürftig! Pablo springt stark in verschiedenen Ebenen und Zeiten herum, er schreibt einfach seine Geschichte auf, wie sie ihm gerade in den Sinn kommt. Nicolás Giacobone schafft es sprachlich widerzuspiegeln, wie sich eine Person entwickelt, wenn diese fünf Jahre lang von der Außenwelt in einem dunklen Kellerraum eingesperrt ist. Anhand des Schreibstils erkennt man, wie wirr und wahnsinnig Pablo wird. Es werden Bewusstseinsinhalte einfach in ungeregelter Folge wiedergegeben, einzelne Szenen werden sehr detailliert beschrieben. Zudem stellt sich Pablo wiederholt selber Fragen und führt viele Monologe, in denen er sich selbst belügt. Seine Gedankengänge sind sehr sprunghaft. Gleichzeitig gibt es viele Wiederholungen, welche die Monotonie von Pablo im Keller spürbar machen sollen. Er fügt sich seinem Schicksal und macht den Eindruck als würde er nichts dagegen tun können, aber andererseits merkt man an, dass auch er genauso besessen von der Idee eines perfekten Drehbuches ist. Über Santiago erfährt man nicht viel, weil er auch nicht viel über sich selber preisgibt. Dementsprechend erfährt man alles nur einseitig. Das Buch ist in insgesamt sieben Kapitel gegliedert. Mein Fazit: Dieser Debütroman des Oscar-Preisträgers Nicolás Giacobone ist ein Roman, der eigenartig ist. Als Leser springt man zu Beginn in eine unstrukturierte Handlung herein, welche zunächst sicherlich zu Orientierungsschwierigkeiten führt. Aber im Verlauf der Geschichte muss man als Leser versuchen, sich mit der fremden Art und Weise von Pablo zu identifizieren, um den Schreibstil zu verstehen. Sobald dies geschieht, wird dieser Roman einen begeistern können. Dementsprechend gebe ich diesem Roman insgesamt 4 von 5 Sterne. Danke an das Bloggerportal und dem Heyne - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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