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Rezension zu
Alles richtig gemacht

Fragen nach der Vergangenheit

Von: Wuschelchen
12.01.2020

Nach vielen Jahren treffen sich die Jugendfreunde Thomas und Daniel wieder. Sie lernten sich noch zu DDR-Zeiten in Rostock kennen, erlebten die Wende und studierten gemeinsam in Berlin. Thomas wurde Anwalt mit eigener Kanzlei, Daniel wurde Koch, der durch die Welt zog und auch hin und wieder mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Die Überraschung über das Wiedersehen ist bei Thomas daher sehr groß. Doch gerade läuft es bei ihm persönlich nicht so gut: Seine Frau hat ihn mit den Kindern verlassen und Thomas weiß nicht einmal warum und wo sie nun leben. Gibt es hier einen Zusammenhang, der in der Vergangenheit verankert ist? Ich war sehr gespannt auf den Roman „Alles richtig gemacht“ von Gregor Sander. Denn im Titel verbirgt sich eine Frage oder eine Feststellung, je nachdem wie man das betrachtet. Im Roman werden die unterschiedlichen Lebenswege, die bedingt durch unterschiedliche persönliche Herkunft und getroffene Entscheidungen, der beiden Protagonisten Thomas und Daniel dargestellt. Erzähler ist nur Thomas, so dass Daniel selbst eigentlich nicht zu Wort kommt. Die Erzählungen finden auf verschiedenen Zeitebenen statt. Insgesamt hat die Zeit der letzten Jahre der DDR und die Wendezeit einen großen Einfluss auf das Geschehen. Gerade die Zeit um und nach der Wende wird vom Autor sehr gut eingefangen und flüssig beschrieben. Jeder, der diese Zeit kennt, wird in nostalgischen Gedanken schweben und auch an bedrückende Zustände erinnert werden. Die faszinierende Idee des Romans, die mich ja zum Lesen des Romans bewegte, hat mich in der Umsetzung doch arg kopfschüttelnd zurückgelassen. Die Erzählungen plätschern oft einfach vor sich hin, ohne Emotionen oder Spannung. Ich wartete immer, dass nun mal was passieren muss oder dass etwas vorwärts geht. Ich wurde enttäuscht. In den oft ewig langen Kapiteln fand ich einerseits schlecht einen Punkt für eine Lesepause, musste aber beim Wiederbeginn oft erst einmal intensiv nachdenken, auf welcher Erzählebene sich die Geschichte nun gerade befand. Zum Ende hin wurden die Ebenen-/Zeitsprünge heftiger und das für mich unlogische Ende mit wenig Aufklärung setzte meiner Verwirrung die Krone auf. Hier hätte ich mir ein paar mehr Erläuterungen gewünscht. Ich hatte den Eindruck, der Autor wollte den Roman mal schnell beenden. Oder vielleicht habe ich das einfach zu ernst betrachtet und verstehe leichte Unterhaltung ohne Tiefgang nicht mehr? Nun gut, ich habe das Buch gelesen. Es hinterlässt bei mir keinen bleibenden Eindruck bzw. wird gar nicht in Erinnerung bleiben. Sehr schade, dass die Grundidee des Romans nicht besser umgesetzt ist. Die Frage, ob es sich beim Titel um eine Frage oder eine Feststellung handelt, wurde mir nicht beantwortet. Damit wurde ich also enttäuscht. Ich kann daher auch nur 2 von 5 Punkten verteilen und zwar für die eigentliche Idee und den flüssigen Schreibstil.

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