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Rezension zu
Wundersame Frauen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf der Wanderung zu Theodor Fontanes Frauenporträts

Von: Belle Novelle
14.01.2020

Dieses Buch ist wahrlich etwas für Theodor Fontane Liebhaber. „Wundersame Frauen“, herausgegeben von Gabriele Radecke und Robert Rauh, stellt elf Frauen vor, die Fontane auf seiner Wanderung durch die Mark Brandenburg kennenlernte. Der Leser wird an die Hand genommen und in eine Zeit begleitet, die rund 150 Jahre zurückliegt. Starke Frauencharaktere werden analysiert und würdigen so die Frauen, die im 18. und 19. Jahrhundert träumten, liebten und sich durch eine starke Persönlichkeit auszeichneten. Sei es die Schauspielerin Rachel Félix oder die Königin Luise von Preußen: Jede Frau hinterließ ihre besondere Wirkung bei Fontane, ganz gleich, ob sie aus dem Königshaus stammte oder zum normalen Volk gehörte. Eingeleitet wird das Buch, in dem die Herausgeber Fontanes Werk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ kurz bespiegeln und dabei vor allem herausstellen, dass Fontane auf den ersten Blick der Frauenfigur nicht allzu viel Beachtung schenkt. Sein Fokus liegt auf den männlichen Charakteren. Doch bei genauerer Betrachtung handelt es sich hier um einen Irrtum, wie sich anhand der Textuntersuchung herausstellt. Die Herausgeber gehen bei der Untersuchung wie folgt vor: Anfangs wird die Frau mit den wichtigsten Lebensdaten vorgestellt, sodass der Leser sich einen guten Überblick verschaffen kann. Angereichert wird die Vorstellung durch ein Foto. Im darauffolgenden Schritt wird die Begegnung mit Fontane erläutert und die nachhallende Wirkung anhand von Briefen, Tagebucheinträgen etc. bewiesen. Ein anderer Blickwinkel auf die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ist so garantiert und verleitet dem Text einen etwas anderen Charm. Mir gefällt die Herangehensweise der Herausgeber gut, denn durch die Rückblicke und die enge Analyse am Text, kann man die Gedankengänge schnell und leicht nachvollziehen. Als Leser sollte man Fragmente aus „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ kennen, den gesamten Text würde ich jedoch für das Verständnis nicht als zwingend notwendig voraussetzen – die gesamten Bände habe ich auch nicht gelesen. Theodor Fontane sollte jedoch ein Begriff sein. Ebenfalls die geschichtliche Einordnung. „Wundersame Frauen“ bietet die Möglichkeit tiefere Einblicke in das Frauenbild des 18. und 19. Jahrhunderts zu erlangen und ist daher für Leser, die sich für die Literaturwissenschaft begeistern können oder einmal in den Fachbereich schnuppern wollen, sehr geeignet.

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