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Rezension zu
Hirschhornharakiri

Witzig und auf erfrischende Weise ein spannendes Krimivergnügen

Von: Sommerlese
17.01.2020

Der dritte Band der Krimireihe von Oliver Kern heißt "Hirschhornharakiri" und erscheint wie die Vorbände im Heyne Verlag. Fellinger ist nicht nur Lebensmittelkontolleur, sondern dank seines guten Riechers auch Hobbyermittler. Leider ist er dieses Mal selbst der Verdächtige, seit dem Besäufnis beim Fest zum 150. der Freiwilligen Feuerwehr hat er einen Filmriß. Es gab einen Toten, den Jäger Horst Rosenberger, der mit einem Geweih erdolcht wurde. Fellinger versucht nun mit Lechner, Licht in seine Dunkelheit zu bringen. Dabei finden sie allerhand heraus, es geht um Frauengeschichten und allerlei Wildvieh. Die Idee hinter diesem Krimi ist etwas ungewöhnlich, aber denkbar. Auch tief im Bayerischen Wald lauert das Böse. Zu den genauen Hintergründen kann und will ich hier nicht Auskunft geben, sonst ist der Überraschungseffekt weg. Man muss das Buch selbst lesen, um von Anfang bis Ende gefesselt zu sein. Und das war ich, durch den humorvollen Erzählstil aus der Sicht Fellingers, die Dialekte auf Bayrisch und Sächsisch und die Einfälle Fellingers und seiner Freunde kam immer Abwechslung auf und natürlich einige Tatverdächtige. Oliver Kern bringt auch in diesem Fall reichlich Komik unter und das hauptsächlich durch seinen ungewöhnlichen Protagonisten Fellinger. Dessen Sprüche und Gedankenwelt legt er dem Leser offen und es ist ein Genuss, ihm durch diesen schwierigen, weil ihn zum Mörder stempelnden Fall zu folgen. Glücklicherweise darf er seinen guten Freund Lechner, seines Zeichens Polizeihauptinspektor, bei den Ermittlungen begleiten. Die Unschuldsvermutung scheint generell auch bei Lechner zu bestehen. Gemeinsam befragen sie alle Besucher des Festes und natürlich die Bekannten des Toten, einschliesslich seiner Frau. Motive finden sich einige und nach und nach decken sie ein kriminelles Geflecht von Wilddieben auf, die selbst vor fernen Gefilden nicht Halt machen. Es gibt einige Wortspielereien, bei denen ich laut lachen musste. Ich habe z. B. gelernt, das ein Astloch ein natürlich gewachsener Spion ist und so wird es auch im Buch genutzt. Die Charaktere haben alle ihre Besonderheiten und es ist Oliver Kern auf differenzierte und lebendig wirkende Weise sehr gut gelungen, ihnen Leben einzuhauchen. Man nehme nur den Bachstätter mit seinen nachhaltig genutzten Klobürsten, die Moserin mit ihren Fake News und Madame Ngo mit ihrer asiatischen Erscheinung. Allesamt Originale mit Wiedererkennungswert. Der Fall dreht sich um Wilderei in einer Größenordnung und Tragweite, die selbst Jägern von Rotwild den Magen umdreht. Mehr kann ich leider nicht verraten. Und das Buch endet mit einem Cliffhanger der besonderen Art. "Hirschhornharakiri" hat mir großen Lesespaß bereitet, der Erzählstil ist locker und witzig und die Krimihandlung gut zu verfolgen. Am Ende entdeckt man, das Böse lauert überall!

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