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Rezension zu
Der Fund

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Top Thriller!

Von: sir.gerry.liest
25.01.2020

Rita Dalek ist tot! Die 53jährige Supermarktverkäuferin findet in einem Bananenkarton 12,75 Kg reinstes Kokain. Sie weiß nicht was sie machen soll, und letztlich nimmt sie das Kokain mit nach Hause und erzählt ihrer todkranken Freundin Gerda von diesem Fund. Und ab da überschlagen sich die Ereignisse. Binnen drei Wochen nach dem Fund tötet Rita eine Person und wird selbst getötet. Aber warum musste sie sterben? Das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint. Eltern gestorben, Schauspielkarriere notgedrungen abgesprochen, Sohn tödlich verunglückt, Ehemann spielsüchtig und alkoholkrank. Dieser Thriller hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das fängt schon damit an, dass er stilistisch völlig anders aufgebaut ist wie andere Thriller. Es wechseln sich immer zweierlei Abschnitte ab: Interviews und Befragungen eines namenlosen Kommissars mit Personen aus dem Umfeld von Rita Dalek sowie Erlebnisse und Geschehnisse aus der Vergangenheit, in der die Story von Rita nach dem Fund forterzählt wird. Durch Überschriften bei den Befragungen weiß der Leser, wen der Kommissar gerade befragt. Sodann wird in dem nächsten Abschnitt darauf Bezug genommen und die Geschichte geht weiter. Die Kapitel mit den Befragungen und Erzählungen sind dabei auch erfreulich kurz, was mir besonders entgegen kommt, aber natürlich auch dazu führt, dass man gleich weiter liest. Durch diesen Wechsel von Befragungen und Rückblenden ergibt sich langsam und allmählich ein spannendes Gesamtbild. Das Besondere an den Befragungen sticht auch bereits optisch hervor, denn jede Frage und jede Antwort beginnt mit einem Spiegelstrich. Bereits daran erkennt man die Interviews. Die Sätze sind kurz, prägnant, schnell, abgehackt, stakkatoartig. Die Befragungen sind teils heftig, bohrend, unnachgiebig, beleidigend, aber auch humorvoll. Man hechelt den Sätzen quasi hinterher. In den Rückblenden ist es ähnlich. Die Geschehnisse werden aus der Sicht eines Dritten erzählt. Dazwischen gibt es aber auch direkte Rede der Beteiligten, die optisch kursiv und eingerückt in den Text eingebettet sind. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, man kommt nicht umhin, immer weiter zu blättern und zu lesen und zu erfahren, was denn nun genau geschehen ist. Ich hatte zwar so ab Seite 230 eine Ahnung, wie der Plot ausgehen könnte. Aber das hat mich überhaupt nicht gestört. Denn Aichner schreibt so gut, dass das einem egal ist und man einfach wissen will wie es denn nun ausgegangen ist. Die Person der Rita Dalek ist absolut authentisch und realitätsnah beschrieben. Sie hat ihre Schwächen, aber auch eigene Stärken, die Rita dazu treiben das zu machen was sie gerade machen muss, um aus dem kriminellen Schlamassel, in den sie sich durch das Kokain hineinmanövriert hat, zu befreien. Mir war sie sofort sympathisch und ich habe mit ihr gefühlt und mitgelitten gerade auch in dem Bewusstsein, dass sie ja bereits tot ist. Der Kommissar mit seinen hartnäckigen Fragen und oftmals sehr süffisanten bis beleidigenden Fragen und Antworten hat mich ebenfalls vollends überzeugt. Dazu die totkranke Gerda, die beste Freundin Rita Daleks. Dieses Buch hat mich wahrlich fasziniert und ich danke hier dem btb Verlag aus der Verlagsgruppe Random House GmbH und Bernhard Aichner für dieses erstklassige Rezensionsexemplar. Mir bleibt nun nichts weiter als dieses Buch mit vollen 5 Sternen jedem dringendst zu empfehlen.

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