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Rezension zu
Drei kleine Lügen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mehr Spannungsroman als Thriller!

Von: Igela
30.01.2020

Ellen und Karina sind 17 Jahre alt, als ganz in der Nähe die Familie Monkton einzieht. Die gleichaltrige Sasha, die bei den Monktons lebt, freundet sich mit den beiden an. Bis etwas geschieht, das die Vorstadtidylle ins Wanken bringt. Zehn Jahre später sind Ellen und Sasha immer noch eng befreundet und leben zusammen in London in einer WG. Eines Abends kommt Sasha nicht nach Hause, alle Versuche Ellens etwas über den Verbleib der besten Freundin zu erfahren, scheitern. Wohl oder übel nimmt sie Kontakt zu Personen aus der Jugendzeit auf. Und befürchtet, dass Sashas Verschwinden mit dem Ereignis in der Vergangenheit, das das Leben von allen Beteiligten verändert hat, zusammen hängt. Das erste Kapitel und damit den Start in die Geschichte empfand ich als berührend. Eine Mutter, die solidarisch zu ihrem Sohn hält und sich an glückliche Zeiten erinnert. Da habe ich schon geahnt, dass Themen wie Familie und Verrat, aber auch Freundschaft, eine zentrale Rolle spielen. Sehr schnell wird auch klar, dass die Freundinnen Sasha und Ellen ein dunkles Geheimnis haben. Und, dass dieses Geheimnis zusammenhängt mit dem Verschwinden von Sasha. Die Frage, was in der Jugendzeit der beiden geschehen ist und wo Sasha nun ist, führt wie ein roter Faden durch das Buch. Allerdings wird die Geduld dabei auf eine harte Probe gestellt. Denn auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte rund um Ellen und Sasha. So sind die Kapitel nicht chronologisch geordnet. Auch wenn bei einer Kapitelüberschrift steht, dass dieses 2006 handelt, wurde die Fortsetzung zerstückelt. So kann es sein, dass ein Erlebnis beschrieben ist, dann wechselt die Story in die Gegenwart und wieder zurück in die Vergangenheit. Um etwas, was Wochen später geschieht, zu erzählen. Um dann, Kapitel später, wieder dort bei diesem Erlebnis anzuknüpfen, das ich zu Beginn erwähnt habe. Die Autorin wechselt so zum Beispiel von Juli 2009 zu September 2017 und dann zu Juli 2005 um anschliessend bei September 2005 weiter zu fahren. Das ergibt im Grossen und Ganzen ein grosses Chaos und nimmt leider auch viel Spannung weg. Sehr gut hat mir gefallen, wie die Beziehungen innerhalb der Familie Monkton, aber auch zwischen den Freunden beschrieben wurde. Da die Freundinnen 17 Jahre alt sind um 2005, dreht sich vieles um Partys, erste Liebe und Freundschaft. Zeitweise hatte ich den Eindruck in einem Jugendbuch zu lesen. Erst viel später wurde mir klar, dass genau diese Passagen sehr wichtig sind, um zu verstehen, was genau geschehen ist. Denn das Zwischenmenschliche spielt bei der Auflösung eine zentrale Rolle. Die Suche nach Sasha in der Gegenwart ist eine tolle Ergänzung zu diesen Kapiteln. Denn schnell wird klar, dass die Beziehung zwischen den Frauen nicht unbedingt so ist, wie Ellen sie sehen möchte. Die Figuren sind, in den Passagen in der Vergangenheit, authentisch beschrieben. Leider habe ich bei einigen wie Ellen oder auch Karina keine grosse Entwicklung gesehen. Und so agieren sie auch noch als erwachsene Frauen zeitweise wie Jugendliche. Ob dieses Buch nun ein Thriller ist oder nicht, da kann man sich sicher darüber streiten. Meiner Meinung nach ist es eher ein Spannungsroman als ein Thriller.

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