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Rezension zu
Die Fuck-it-Diät

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

kurzweilig und unterhaltsam

Von: Sparkles & her books
03.02.2020

Worum geht’s? Dies ist ein Buch der Autorin Caroline Dooner, die von ihren Erfahrungen als Dauer-Diäterin berichtet und wie sie zu der Erkenntnis kam, dass Diäten mehr kaputt machen als zu helfen. Mit zahlreichen Anekdoten, aber auch einigen Studien und Experimenten angereichert möchte sie dem Leser einen Weg in eine frustfreie Ernährung aufzeigen. Schreibstil / Gestaltung Das Taschenbuch ist ein einem schönen Helllila gehalten und mit einem lustigen Schriftzug aus leckeren Keksen sowie einem Badge in grün versehen. Die Gestaltung ist insgesamt recht dezent und unaufdringlich. Die Innengestaltung ist ebenfalls sehr schlicht. Das Buch besteht ausschließlich aus Text, es gibt keine Grafiken. Zwischendurch eingefügt sind Absätze mit Aufgaben und Impulsen, die sich gestalterisch sehr abheben. Es ist sehr übersichtlich. Der Schreibstil ist sehr persönlich, die Autorin spricht die Leser regelmäßig an. Die Autorin schildert teils spritzig, teils mit rhetorischen Fragen bekannte Problematiken und entlarvt in einem angetäuschten Dialog auch eigene Lügen. Insgesamt fand ich den Schreibstil sehr mitreißend und motivierend, manchmal allerdings auch etwas übereuphorisch, sodass ich an zahlreiche bekannte Diätwerbungen erinnert wurde. Der Inhalt Das Buch startet mit einer kurzen Einleitung, welche Idee hinter dem Buch steht. Anschließend ist das Buch grob in zwei Teile unterteilt: Teil 1 ist „Weshalb haben wir eine Suchtbeziehung zum Essen?“ und Teil 2 „Und wie mach ich das jetzt?“. Der erste Teil fokussiert sich primär auf die Frage, wieso Diäten, Ernährung und Dünnsein für uns eine so große Rolle spielen und wieso das alles zum Scheitern verurteilt ist. Im Teil 2 gibt es dann die Handwerkszeuge zur „Neuprogrammierung“. Dies umfasst: 1. Der physische Teil = Hier geht es darum, warum eigentlich kein Nahrungsmittel für den Körper schlecht ist, wie achtsames Essen sich von selbst einpendeln wird und wieso man keine Angst haben muss, sich nicht an strenge Regeln zu halten. 2. Der emotionale Teil = Hierbei geht es unter anderem um die Bedeutung von Essen für unsere Psyche, wieso wir essen (und zu viel essen). Es geht um das bewusste Loslassen von Einstellungen, die uns ans Essen binden. 3. Der mentale Teil = Hier geht es mehr denn je darum, eine positive Grundhaltung und eine offene Einstellung zum Thema Essen und Körper zu gewinnen. Ziel ist ja nicht das maßlose Fressen, sondern der neutrale Verzehr von Nahrung als eben das – Nahrung. Es geht aber auch darum, wieso das Ideal Schlanksein sich in unseren Köpfen eingenistet hat. 4. Das blühende Leben = Hier geht’s um die positiven Folgen, die aus der Intuition und dem neutralen Essen entstehen sollen. Mein Fazit Selten war ich so unsicher darüber, wie ich nach dem Lesen eines Buches fühle. War es inspirierend? War es zu viel? War es zu unwissenschaftlich? Bin ich zufrieden mit einer Sammlung von Lebensanekdoten, aus denen ich Ideen für meine weitere Zukunft mitnehmen soll? Und vor allem: Kann ich dem, was dort geschrieben wird, glauben? Auch jetzt, Tage später, bin ich noch zu keiner Meinung gekommen. Zunächst muss ich sagen: Die Autorin ist keine Wissenschaftlerin, keine Ärztin, keine Ernährungspsychologin. Sie ist „nur“ selbst Opfer von Dauerdiäten, dem restriktiven Ernährungswahnsinn und ihren eigenen Gedanken geworden. Sie arbeitet im Buch an vielen Stellen mit wissenschaftlichen Studien, das Buch ist aber – für mich – keinesfalls wissenschaftlich oder entsprechend fundiert. Wem das stört, der sollte hier nicht zugreifen. Es ist und bleibt ein Buch einer Frau, die ihren eigenen Weg gefunden hat und diesen nun teilt. Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen und von Anfang an hat mir das Buch doch gut gefallen. Die Autorin hat einen sehr direkten, witzigen Schreibstil und ballert gnadenlos eine Ausrede nach der anderen auf den Tisch. Ja, man fühlt sich ertappt. Ja, man erkennt sich wieder. Immer wieder greift die Autorin reale – und wohl bekannte – Situationen auf, die jeder, der schon einmal oder regelmäßig diätet, kennt. Im Anschluss führt sie meist mit Studien oder Selbstversuchen aus, wieso Diäten zum Scheitern verurteilt sind. Und ich muss zugeben, dass sehr viel davon einleuchtend und nachvollziehbar klingt. Es fiel mir jedoch schwer, das wirklich anzunehmen, weil man es nach Jahren der Ernährungsliteratur anders eingetrichtert bekommen hat. Hat man den Teil, wieso Diäten nicht funktionieren, durch, beginnt in dem Buch die Phase, bei der die Autorin Werkzeuge an die Hand legt, wie man etwas besser machen kann. Im Grund genommen ist sie Anhängerin davon, dass man einfach tun soll – iss, soviel zu willst wann du willst was du willst. Befremdlich im ersten Moment, aber je mehr man darüber nachdenkt, desto logischer klingt es. Dazu muss man von negativen Gedanken wegkommen (nur schlank bin ich etwas wert zb) und mehr Kraft und Energie in sich selbst und seine eigene mentale und physische Gesundheit investieren. Hierfür gibt die Autorin zwischendurch auch immer wieder kleine Aufgaben vor, die durchaus helfen, sich auch der manchmal unbequemen Wahrheit zu stellen. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es inhaltlich nicht immer unbedingt meinen Nerv getroffen hat. Ich denke, dass dieses Buch die Geister scheiden wird und jeder für sich entscheiden muss, ob das Buch etwas für ihn sein könnte. Ich fand es unterhaltsam, herrlich kurzweilig und wirklich nett. Allerdings bin ich vielleicht einfach nicht so weit, dass ich die ganze Wissenliteratur über Bord werfen kann und mich einfach darauf einlasse, was die Autorin vorschlägt. Ich kann da nicht dran glauben, andere aber sicher schon. Und genau das muss man für sich herausfinden. Ich hatte mir ein wenig mehr etwas in Richtung des Buches „Fettlogik überwinden“ gewünscht, was aber nicht heißt, dass dieses Buch schlecht ist. Nein, das ist es definitiv nicht. Aber es ist anders und man muss wissen, ob das „anders“ etwas für einen ist. [Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

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