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Rezension zu
Eine Liebe in Neapel

Atmosphärisch dicht

Von: Anna B.
10.02.2020

Eine wunderbare Liebesgeschichte, die ein Leben lang von Bedeutung ist, an keiner Stille kitschig. Heddi, eine junge Amerikanerin, schon als Autauschschülerin nach Neapel gekommen, hat auch in Neapel ein Studium begonnen und fühlt sich wohl in dieser Stadt wie auch in ihrer vertrauten Clique.Sie lebt in einer WG, wo sie sich zuhause fühlt. und dann bringt einer ihrer Bekannten zu ihrem Geburtstag einen jungen Mann mit, den Geologiestudenten Pietro, den sie noch nicht kennt, der ihr eine Kassette mit selbst zusammengestellten Songs mitgebracht hat. Von Anfang an ist da eine Verbindung zu spüren und es entwickelt sich langsam aber intensiv eine ganz besondere Beziehung. Es dauert nicht lange und sie verbringt auch ein Wochenende mit ihm bei seinen Eltern auf dem Land, wo sie aber schnell die Ablehnung der Mutter spürt, die sich damit überhaupt nicht anfreunden kann, was auch bei weiteren Besuchen immer deutlicher wird. Und immer ist da bei aller Leidenschaft und Intensität der Gefühle füreinander auch dieser Zweispalt, die große Liebe hier, die in diese Stadt eingebettet ist und das ganz andere Leben, die Wurzeln von Pietro auf dem Lande. Werden die beiden Ihre spürbare Liebe trotz aller Widerstände leben können? Was mich vor allem fasziniert hat an diesem Roman ist die atmosphärische Dichte. Neapel in den 90iger Jahren wird greifbar, man riecht es förmlich, man hört das Geknatter der Roller, das Geschrei der Nachbarn, das Leben im Wirrwarr der engen labyrinthischen Gassen entsteht vor dem inneren Auge! Und immer wieder der Vulkan, der mal bedrohlich wirkt und mal fasziniert. Die Autorin beschreibt kunstvoll und eindringlich alles, was sie gefühlsmäßig umgibt immer in Verbindung mit dieser Stadt, die bei allem auch Gesetzlosen aber immer faszinierend bleibt. Spannend auch die Form: Es wechseln sich Mails und Erzählungen ab. Aus den Mails wird ersichtlich, dass die beiden nicht zusammengeblieben sind und jahrelang nichts voneinander gehört haben, aber dann beginnt Pietro sich auf diesem Wege anzunähern und so entsteht die zweite Ebene. Hier wird deutlich, dass da immer noch Verbundenheit und Liebe ist, trotz getrennter Welten. Heddi lebt mittlerweile in Neuseeland. Kann ein Neuanfang gelingen? Super komponiert, sprachlich ausgesprochen reizvoll, viel Atmosphäre und Einblick in die seelische Tiefe vor allem der Ich- Erzählerin! Lesenswert!

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