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Rezension zu
Wir träumten von Kuba

Starke Frau, toller Schreibstil, interessante Charaktere und fesselnde Storyline

Von: Kleiner Büchernerd
15.02.2020

Nachdem mir der erste Band schon so gut gefallen hat, hatte ich mich riesig auf diese Fortsetzung mit der Geschichte von Beatriz, der Schwester von Elisa gefreut. Sie erschien im ersten Band schon als die geheimnisvolle und unabhängige Schwester, was meine Neugier noch weiter geweckt hat. Das Cover ist wieder sehr gut gelungen; ohne je in Kuba gewesen zu sein fängt es für mich die Stimmung und Atmosphäre, die ich dort erwarte, perfekt ein. Die alten Autos und Gebäude, gepaart mit dem Kleidungsstil der 60er Jahre, in denen die Geschichte spielt. Ausnahmsweise gefällt mir das Cover sogar besser als das vom englischen Original. Chanel Cleetons Erzählstil, gepaart mit Jens Plassmanns Übersetzung, war wieder ein absoluter "Page-Turner". Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr haben mich ihre Worte in der damaligen Zeit gefangen genommen. Ich scheine ein mir bisher noch nicht bekanntes Faible für Agenten / Spionen Geschichten zu haben, denn abermals hat mich die Spannung in Zusammenhang mit diesen Aktionen total gefesselt und schier wahnsinnig gemacht. Und das im positiven Sinne. Für meinen Geschmack hätte es sogar noch etwas mehr Richtung Thriller gehen können, doch auch so war die Geschichte einfach nur perfekt. Neben dem Spionagethema hat mich auch wieder der politische Hintergrund in den 60er Jahren fasziniert. Ich mochte es schon in Ken Folletts Jahrhundertsaga und auch jetzt hat es mich jedesmal gefreut von J.F. Kennedy und dem kalten Krieg zu lesen. Allerdings passieren diese Dinge nur am Rande, wenn sie auch die Handlung von Beatriz maßgeblich beeinflussen, in ihrem Traum Kuba aus Fidels Fängen zu retten und den Tod ihres Zwillingsbruders zu rächen. Beatriz ist eine unglaublich starke und emanzipierte Frau, vor allem für die damalige Zeit. Heute wäre sie einfach nur eine Frau der jetzigen Zeit, mit ihrem Unwillen zu heiraten und selbstständig zu bleiben. Sie möchte selbst etwas aus eigener Kraft erreichen, studieren und niemandes hübsches "Beiwerk" sein oder auf der Tasche liegen. Es ist bewundernswert wie sie das bereits in der damaligen Zeit schafft, den gesellschaftlichen und elterlichen Erwartungen zum Trotz. Sie ist trotzdem noch um den guten Ruf ihrer Familie bedacht und versucht ihre nicht-eheliche Beziehung geheim zu halten. Die Geschichte startet mit dem Tod von Fidel und einer Flasche Champagner, die Beatriz zu diesem Anlass geschickt bekommt. Zwischendurch gibt es immer mal wieder eine kurze Sequenz in diese Gegenwart, der Rest der Geschichte spielt in der Zeit der 60er Jahre. Es blieb für mich bis zum Schluss spannend, von wem diese Flasche nun geschickt wurde, da nicht nur ein Mann hierfür in Frage kam. Beatriz steht im Laufe der Geschichte immer wieder zwischen zwei Männern: Eduardo, ein enger Freund aus Kuba, und Nick, ein amerikanischer Politiker. Für beide empfindet sie ganz unterschiedliche Gefühle und ist zwischenzeitlich hin und hergerissen. Die CIA spielt mit diesen Emotionen, sowie ihrem Drang nach Rache, um sie für sich zu gewinnen und zu manipulieren. Es war spannend zu lesen, wie Beatriz mit immer offeneren Augen in diese Gespräche und Verhandlungen geht, stets darauf Bedacht ihre eigene Agenda zu verfolgen - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Ich bin teilweise nur so durch die Seiten geflogen, so sehr hat mich Beatriz' Schicksal (oder Bestimmung?) und ihr eigenbestimmter Weg gefesselt und mitgenommen. Ich wünsche mir noch viele weitere so spannende Geschichten aus der Feder von Chanel Cleeton, vielleicht ja sogar wieder vor dem Hintergrund von Kubas Geschichte.  Ich kann dieses Buch, welches auch für sich alleine gelesen werden kann, aber auch das erste Buch "Nächstes Jahr in Havanna" jedem Nahe legen, der gerne Geschichten über starke Frauen vor etwas geschichtlichem Hintergrund liest. Toller Schreibstil, interessante Charaktere und fesselnde Storyline - was will man mehr? :) 

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