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Rezension zu
Rat der Neun - Gezeichnet

Sehr enttäuschend...

Von: Pan Tau Books - Ein Buchblog
16.02.2020

Rat der Neun – Gezeichnet von Veronica Roth ist der Auftakt eines Fantasy-Zweiteilers, der mich völlig enttäuscht hat. Noch nie ist es vorgekommen, dass ich ein Buch abgebrochen habe – bis jetzt. Fantasy in neuer Dimension… heißt es auf dem Buchrücken. Für mich war dieses Buch jedoch (zumindest bis dorthin, wo ich es gelesen habe) Fantasy in ihrer frustrierendsten und ödesten Form. Zwei Schicksale, miteinander verbunden und doch so unterschiedlich, kämpfen ums Überleben in einer Welt voller Gewalt und Rache. Klingt an sich ganz gut, doch hält die Geschichte nicht das, was man erwarten sollte. Als großer Fan der Divergent-Trilogie habe ich in diese neue Fantasy-Reihe von Veronica Roth große Hoffnungen gesetzt. Divergent war spannend, rasant, atemberaubend und absolut genial. Der Rat der Neun – Gezeichnet war für mich leider das genaue Gegenteil davon. Irgendwann, ungefähr auf Seite 250 und nach einem Drittel des Buches, musste ich mich entscheiden: Investiere ich nun weitere wertvolle Stunden in eine Geschichte, die immer noch kein Ziel hat, die einfach keine Fahrt aufnimmt und die immer nur um sich selbst kreist, oder breche ich tatsächlich zum ersten Mal ein Buch ab? Ich habe mich für Letzteres entschieden und fühle mich gut dabei. Meistens gebe ich schlechten Geschichten noch bis zum Ende Zeit, das Ruder noch herumzureißen, und doch gut zu werden. Das zeigt, dass ich nicht so schnell die Hoffnung aufgebe. Doch bei Rat der Neun – Gezeichnet habe ich diese Hoffnung aufgeben müssen. Das tut mir sehr leid und ich lasse mich gerne von den begeisterten Lesern (die es durchaus laut Rezensionen gibt) eines Besseren belehren. Doch für mich hat sich die Geschichte einfach zu langsam entfaltet, die Charaktere und ihr Absichten waren zu lieblos entworfen und sie steuerte auf keinen ersichtlichen und spannenden Höhepunkt zu. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptfiguren: Cyra, ist die Schwester des tyrannischen Herrschers Ryzek. Akos, stammt von einem verfeindeten Volk ab und wurde von Ryzek verschleppt, um die Schmerzen seiner Schwester Cyra zu lindern und ihm dabei zu helfen, die Orakel des Universums aufzuspüren und die Weltherrschaft an sich zu reißen. An sich gefallen mir Perspektivwechsel zwischen den Figuren immer sehr gut. Allerdings kam hier hinzu, dass sich das Buch in verschiedene Teile gliedert und mindestens einmal in der Zeit gesprungen wurde, was ich ziemlich verwirrend fand. Aus der Sicht von Cyra waren teilweise Dinge schon längst geschehen und gehörten der Vergangenheit an. Dann gab es einen Zeitsprung und Akos hat dieselben Geschehnisse noch einmal aus seiner Sicht geschildert. Es wurde also nicht linear erzählt, was die ohnehin schon sehr gemächliche Story noch langweiliger gemacht hat. Die Figuren von Cyra und Akos hätten jedoch noch interessanter sein können. So können beide eigentlich weder mit- noch ohne einander leben. Aber auch hier hätte ich mir mehr gewünscht, dass die Gefühle der Figuren deutlicher werden, dass sie sich zuerst hassen, dann eine Freundschaft und schließlich echte, tiefgreifende Gefühle füreinander entwickelt. Hingegen begnügt sich Veronica Roth auch hier mit oberflächlichen Beschreibungen und lässt meiner Meinung nach wichtige Zeitabschnitte, die für die Entwicklung der Beziehung bedeutsam wären, komplett unangesprochen. So heißt es oft nur, dass Wochen vergangen sind, aber als Leser erfährt man nicht, was in diesen Wochen geschah, um die Figuren näher kennenzulernen. Was empfinden beispielsweise beide dabei, auf einmal auf engstem Raum zusammenleben zu müssen? Welche Absichten haben beide? Welche Ziele verfolgen sie? Das bleibt alles unangesprochen, weshalb natürlich auch kaum Spannung aufkam. Sehr schade! Auch haben mich beim Lesen die ständigen Wiederholungen der Qualen, die Cyra aufgrund ihrer Stromschatten leidet, die sie unter der Haut trägt, sehr ermüdend. Ich konnte es nicht zum 200sten Mal lesen, dass sich die Schatten zurückziehen, dann wieder auf der Haut zeigen, dass alle ihr ängstliche Blicke zuwerfen und Cyra zwar leidet, aber demjenigen, der ihr das Leid verursacht, ihrem Bruder, keine gewaltige Strom-Abreibung verpasst. Irgendwie hat mir dadurch das ganze Konzept von Cyras Figur nicht gefallen, wodurch sie mir irgendwann richtig auf die Nerven ging. Von Akos hätte ich gerne mehr gelesen, denn mit ihm hat man Mitleid und hofft, dass alles noch ein gutes Ende finden wird (was ich nun nie erfahren werde). Trotzdem haben mich beide Figuren nicht so gepackt, bzw. so enttäuscht, dass ich wirklich nicht mehr weiterlesen wollte. Des Weiteren fand ich die Beschreibungen des Settings sehr dürftig. Ein Planet im Universum, auf dem ein riesiger Herrschersitz zum Gefängnis unserer Hauptfiguren wird, ist das einzige, was ich jetzt noch vom Schauplatz wiedergeben kann. Es wurde keine Atmosphäre entworfen, der ich gerne länger beigewohnt hätte. https://pantaubooks.wordpress.com/

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