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Rezension zu
Die Wälder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Thema leider verfehlt

Von: Finn Tiedjens
19.02.2020

Thriller sollten definitionsgemäß Spannung und Nervenkitzel erzeugen, dieses Buch schaffte leider weder das eine noch das andere. Hauptgrund dafür ist das in Titel und Cover und im Buch selbst immer und immer wieder erwähnte Setting der Handlung: Die Wälder. Die Autorin zwingt einem konstant eine angebliche Gefahr oder sogar Bösartigkeit auf, die von ihnen ausgeht. Dabei verpasst sie zu kommunizieren, warum dem eigentlich so ist. Es ist ein Problem, dass sich durchs ganze Buch zieht und auch bei anderen handlungstragenden Objekten oder Personen wie z.B. dem Antagonisten zu Tage tritt. Es wird immer nur gesagt, wie etwas aufzufassen ist, aber die eigentliche Aufgabe von AutorInnen ist es doch diese Stimmung im Leser zu induzieren. Das Buch ließt sich stattdessen oft so, als wäre die Autorin einer Anleitung für mittelmäßige Krimivorabendserien gefolgt und hat Textbaustein hinter Textbausstein gesetzt, ohne dass sie sich zu etwas größerem zusammensetzen. Ähnlich verhält es sich auch mit der Handlung, auf Innovation wurde hier nicht zwangsweise gesetzt, stattdessen ließt man sich nocheinmal durch die Geschichte der Kinder, denen ein "Monster" begegnet, dass sie dann im Erwachsenenalter endgültig besiegen wollen. Das ist zwar an sich eine gute Prämisse, wurde aber von Stephen King doch deutlich interessanter erzählt. Mit den Protagonisten selbst konnte ich mich nur schwer anfreunden, als Kinder sind sie eindeutig zu klischeehaft gezeichnet und als Erwachsene verhalten sie sich teils völlig abstrus und gemeingefährlich, was eventuell mit ihrem Kindheitstrauma erklärt werden soll, den Charakteren aber auch nicht mehr Tiefe gibt. Ansonsten wartet das Buch mit einigen mehr oder weniger gut gelungenen Plotttwists auf und einem für mich versöhnlichen Ende, dass viele lose Enden zusammenführt. Erst hier offenbart das Buch einen eigene Identität und zeigt Innovation, leider viel zu spät.

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