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Rezension zu
Die Kostbarkeiten von Poynton

Ein Meisterwerk von Henry James

Von: Literaturblogsaarland
28.02.2020

Inhalt : Wer sagt, dass Blut dicker ist als Wasser? Henry James erklärt in seinem Roman «Die Kostbarkeiten von Poynton» die Familie zum Schauplatz boshafter Verteilungskämpfe. Nach dem gefeierten Erfolg von «Die Europäer» und «Washington Square» führen wir die Henry-James-Renaissance mit dieser Neuübersetzung eines Spätwerks fort. Wertvolle Gobelins, Elfenbeinschnitzereien, edle Bronzen und alte spanische Altardecken ... Adela Gereth hat in «Poynton Park», ihrem Landsitz aus dem 17. Jahrhundert, lebenslang leidenschaftlich erlesene Einrichtungsgegenstände aus ganz Europa gesammelt. Dass nun weder Sohn Owen noch die von ihm umworbene Mona Brigstock diese Kostbarkeiten zu würdigen wissen, bereitet Adela Kopfzerbrechen. Dass das junge Paar sie ausquartieren will, bringt sie gar an den Rand der Verzweiflung. Dabei hat sie in Fleda Vetch doch bereits eine adäquate und sachkundige Schwiegertochter ausgemacht. Fleda findet tatsächlich nicht nur Gefallen am Haus, sondern auch an Owen – und sitzt plötzlich zwischen allen Stühlen. Bekannt für seine sprachliche wie psychologische Raffinesse, lässt uns Henry James auch mit diesem Roman wieder in die Abgründe menschlicher Beziehungen blicken. Vita : Henry James (1843–1916) wurde in New York geboren, verbrachte jedoch die meiste Zeit seines Lebens auf Reisen und in Europa. Dessen klassischer Literatur, insbesondere aus Russland und Frankreich, galt seine höchste Wertschätzung. Seinen Ruf als Meister der psychologischen Erzählkunst erschrieb er sich mit zwanzig Romanen und über hundert Erzählungen. Meine Meinung : Zuerst einmal ein ganz grosses Kompliment an den Manesse Verlag für dieses tolle Buch. Das Cover ist in einem dezenten Grau gehalten, dazu das passende Lesebändchen und der Buchschnitt in einem eleganten Grün. Und der Übersetzer Nikolaus Stingl ist Buchliebhabern ja sowieso bekannt. Bei dem Buch, welches im Original 1896 erschienen ist, handelt es sich um ein Spätwerk von Henry James. Die Protagonistin in unserem Roman ist Adela Gareth. Sie lebt auf ihrem Landsitz " Poynton Park " und hat Zeit ihres Lebens erlesene Kostbarkeiten gesammelt und mit ihnen ihren Besitz geschmückt und ausgestattet. Wie es in der damaligen Zeit üblich war, wird der Besitz an ihren Sohn Owen gehen. Leider ist dieser im Begriff, eine Dame namens Mona Brigstock zu ehelichen, der es an jeglichem Kunstverstand fehlt. Auch möchte das junge Paar sie aus ihrem Anwesen ausquartieren. Ihre bevorzugte Favoritin als Schwiegertochter wäre Fleda Vetch, die sie nun versucht, ihrem Sohn schmackhaft zu machen. Leider ist diese sehr schüchtern und zurückhaltend, was dem Leser das eine oder andere mal schon ein Augenrollen entlockt. Henry James bringt dem Leser das viktorianische Zeitalter und insbesondere die Stellung der Frau sehr nahe. Der Autor entwirft ein stilsicheres Bild dieser Epoche und auch die Stellung des männlichen Geschlechts kommt nicht zu kurz. Trotzdem gilt sein Hauptaugenmerk den Frauen jener Zeit. Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und grossartig gezeichnet. Die Sprache ist sehr dezent und elegant, was mit Sicherheit auch ein grosser Verdienst des Übersetzers Nikolaus Stingl ist. Ein meisterhaftes Buch, welches eine Zierde und eine Kostbarkeit in jedem gut bestückten Bücherregal ist. Dies war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Henry James. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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