Rezension zu
Ruhet in Friedberg
In Friedberg zu ruhen oder gar Frieden zu finden ist nahezu unmöglich.
Von: Fernweh_nach_ZamonienDer Schreibstil ist ungewöhnlich und es hat etwas gedauert, bis ich mich eingelesen habe. Nicht weil sprachlich hochgestochen sondern eher aufgrund von unkonventionellem Satzbau und österreichischen Redewendungen. Die beiden Freunde Andi und Fipsi sind ein ungleiches Paar: Während Fipsi als liebenswerter Schussel die treibende Kraft der Freundschaft ist, ist Andi auffallend oft mit sich und seiner heimlichen Beziehung zu Vali (für die auch Fipsi schwärmt) beschäftigt bzw. immer auf seinen Vorteil bedacht. Fipsi unnützes aber interessantes Wissen (Woher stammt die Redensart "im Dreieck springen"?) ist sehr unterhaltsam. Die Spurensuche, die den Leser teilweise aus dem Provinznest heraus nach Wien und ins Milieu der Mafia führt, ist bis auf einige Längen interessant und spannend gestaltet. Insbesondere die Nebenhandlungen nehmen überraschende Wendungen und irgendwann wird klar: ganz normal sind die Bewohner von Friedberg alle nicht. Von Frieden ganz zu schweigen. Die Morde häufen sich und es fällt nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Jeder ist verdächtig und jeder misstraut jedem. Stellenweise sind Passagen - nicht nur die Morde - jedoch erschreckend brutal, derb und zu sehr unter der Gürtellinie. Das überraschende Ende und der Epilog haben das Ruder abschließend noch einmal herumreißen können und die Story zu einem unkonventionellen und genialen Abschluss gebracht. Fazit: Ein unkonventioneller und ungewöhnlicher Krimi mit schwarzem Humor. Sehr unterhaltsam und voller Überraschungen! Aber: teilweise brutal und derb.
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