Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Zügellose Leidenschaft

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Große Gefühle mit kleinen Schwächen

Von: Cindy von Kumosbuchwolke
27.04.2015

Inhalt Tiffany Warren ist seit ihrem dritten Lebensjahr mit Hunter Callahan verlobt. Nur gesehen haben sich die beiden noch nie, denn Tiffany Mutter ist damals in einer Nacht und Nebel Aktion aus Montana geflohen. Bis heute versteht Tiffany die Gründe ihrer Mutter nicht vollständig, was auch daran liegt, dass Rose ein großes Geheimnis daraus macht. Warum sollte eine junge Mutter nur mit der Tochter flüchten, aber die Söhne beim Vater lassen? Während Tiffany im vornehmen New York aufwuchs, wuchsen die Brüder im rauen Montana auf. Durch gelegentliche Besuche ihrer Brüder, konnte Tiffany eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Jedoch hat ihr Vater Franklin sie in all den Jahren kein einziges Mal besucht. Kein Wunder, dass Tiffany an ihren Vater zweifelt und absolut Startseite vom Heyne keine Lust hat zu ihm nach Montana zu reisen. Außerdem sieht sie es nicht ein, einen fremden Mann zu heiraten, eines alten Friedensabkommens wegen. Denn ihre Familie, die Warrens, sind bereits seit Generationen mit der Nachbarsfamilie Callahans verfeindet. Ihrer Mutter zu liebe, reist Tiffany schließlich doch nach Montana, aber widerwillig und unter lauten Protesten. Außerdem hat sie einen Deal mit ihrer Mutter ausgehandelt. Tiffany soll Hunter kennenlernen und ihm eine objektive Chance einräumen, jedoch sollte sie feststellen, dass sie Hunter nicht ausstehen kann, darf sie zu ihrer Mutter nach New York heimkehren. Für Tiffany steht fest, Hunter niemals zu lieben, für das Ende der Familienfehde, muss also eine andere Lösung gefunden werden. Sehr viel schwieriger hin gegegen gestaltet sich das Hindernis Vater. Von Tiffany wird erwartet das sie zu ihm auf die Farm kommt, aber das möchte sie nicht, denn sie scheut die Begegnung mit ihm. Zu viel verletzte Gefühle schlummern in ihr. Während der Zugfahrt lernt Tiffany, die junge Jenny Flemming kennen, welche von Franklin Warren als Haushälterin eingestellt wurde, um der Tochter die Eingewöhnung auf der Farm zu erleichtern. Kurz vor dem Ziel bekommt Jenny kalte Füße und kehrt wieder um. In Montana angekommen, wird Tiffany am Bahnhof von zwei jungen Männern angesprochen, die zur Callahan Familie gehören. Sie halten Tiffany für die Haushälterin der Warrens und machen ihr das Angebot, statt für die verhassten Nachbarn für die Callahans zu arbeiten. Besser kann es für Tiffany nicht laufen. Die Familie ihres Verlobten sieht in ihr Jenny Flemming. Sie könnte so auf der Farm der Callahans leben, die Familie, vor allem Hunter Callahans kennen lernen, wie er wirklich ist und sie müsste ihren Vater nicht treffen. Tiffany ist trotz der Proteste ihrer Zofe Anna begeistert von ihrem Plan und überzeugt das es gut geht, so willigt sie ein. Auf der Farm angekommen muss Tiffany bald schon einsehen, dass eine Haushälterin hier längst nicht, die gleichen Aufgabengebiete hat, wie die Haushälterinnen in New York. Es gibt kaum Personal an welches sie Aufgaben delegieren kann, selbst ist die Frau und Tiffany muss mit anpacken und steht ungeahnten Herausforderungen gegenüber. Wie Tiffany vermutet hat sind ihre Arbeitgeber ebenfalls eine normale Familie, nur das Hunter ihr Herz höherschlagen lässt, damit hätte sie nicht gerechnet. Aber er hat es ja schließlich auch mit Jenny Flemming und nicht mit Tiffany Warren zu tun. Der zufällige Satz... „Immer höher schnellten die Flammen empor, und sie hoffte inständig, sie würden die Balkendecke nicht erreichen.“ Seite 197 Zeile 8 bis Seite 197 Zeile 10 Meinung Johanna Lindseys ist für mich die Königin der historischen Liebesromane bereits seit meiner Teenagerzeit. Ihre Romane sind die Heimat junger Frauen, entweder kommen sie aus Adelskreisen, sind Töchter von Grundbesitzer oder kommen aus armen Verhältnissen. Eines haben sie aber alle gemeinsam hinter ihrem schönen, lieblichen Äußerem verbergen sich wahre Dickköpfe, die sich nicht mit den Hindernissen ihrer Zeit zufrieden geben wollen und ihr Glück in die eigenen Hände nehmen. Dem gegenüber stehen die strahlenden Helden, oft kleine Machos, auf die der Satz "Harte Schale, weicher Kern" wie kein zweiter passt. In diesem ganz besonderen Genre sind Dreiecksbeziehungen genau so oft anzutreffen wie ein überraschendes Ende, nämlich überhaupt nicht. Es geht mehr um das wie finden die Beiden zueinander. Das Hin und Her, dass Abstreiten offensichtlicher Gefühle wird hier groß geschrieben. Mag auf den ersten Blick nicht sehr abwechslungsreich scheinen, ist mir aber nicht wichtig. Sobald ich zu einem Liebesroman aus diesem Bereich greife, möchte ich es genauso vorhersehbar haben. Ich möchte in diese rund um Happy Welt eintauchen und abschalten. Vor einigen Jahren habe ich immer die letzte Seite zu erst lesen müssen um mich abzusichern, dass das Happyend garantiert ist. Johanna Lindsey ist da für mich die Expertin schlechthin und ich lese ihre Bücher gerne, wenn ich die Happy Ending Garantie brauche. Zügellose Leidenschaft bietet zu Beginn das gewohnte Muster. Tiffany ist blutjung und wird mit zwei unangenehmen Dingen konfrontiert: Sie soll von New York nach Montana reisen, um dort ihren Vater kennen zu lernen und dann einen Mann heiraten, welchen sie ebenfalls in Montana zum ersten Mal trifft. Das möchte sie am liebsten verhindern. Tiffany versteht ihre Mutter Rose auch überhaupt nicht, zum einen ist sie vor 15 Jahren mit der drei jährigen Tochter aus Montana geflohen, die Gründe dafür sind für Tiffany nicht nach vollziehbar, übrigens auch für den Leser nicht. Hier ist klar, dass sich ein Geheimnis verstecken muss. Zum anderen verlangt Rose von der geliebten Tochter einen wildfremden jungen Mann zu heiraten um einen dauerhaften Waffenstillstand der beiden Familien zu garantieren. Weshalb flüchtet eine junge Frau mit ihrer Tochter von einem gefährlichen Ort und lässt es Jahre später zu, dass ihre Tochter dort heiraten und leben soll? Nur allzu verständlich, dass sich Tiffany quer stellt und wenig begeistert ist. Während der langen Reise überlegt sie fieberhaft wie sie dem unbekannten Vater und Verlobten entgehen kann und ganz im Sinne dieser Romane bekommt sie aufgrund von Verwechslungen die Möglichkeit im Hause des Verlobten inkognito als Haushälterin zu leben. So weit war ich auch noch zufrieden mit der Zügellosen Leidenschaft. Tiffany ist gewohnt dickköpfig, stolz und lässt sich nicht gerne herum kommandieren. Einen kleinen Haken hat ihre neue Position, so soll sie Arbeiten verrichten, die sie aufgrund ihrer Herkunft als Dame ja gar nicht gewohnt ist, doch Tiffany lässt sich nicht unterkriegen und macht das Beste daraus. Zum Teil entstehen damit witzige Situationen für Tiffany. In Montana sind die Menschen sehr locker und halten nicht streng an die gesellschaftlichen Stände wie in New York fest. Tiffany ist nämlich zu weilen eine sehr freche Haushälterin ihrer "Herrschaft" gegenüber. Dass sie dieses Verhalten nicht noch verdächtiger gemacht hat, hat mich gewundert. In ihrer Rolle als Haushälterin lernt Tiffany die Callahans gut kennen und die Fehde ihrer Familie mit den Callahans bekommt so noch mehr Zweifel, aber nicht zu letzt lernt sie Hunter kennen. Hunter entspricht dem typischen Schlag der männlichen Helden in diesem Genre. Hunter ist unverschämt gut aussehend und von sich überzeugt. Doch auch er sieht in der Fehde nur wenig Sinn, aber dafür gleich eine Frau zu heiraten, die er nicht kennt nein das ist auch nicht seines. Jenny alias Tiffany erweckt seine Aufmerksamkeit und zwischen den beiden entwickelt sich eine Flirterei. Tiffany ist natürlich darauf bedacht ihm nicht zu nahe zu kommen, schließlich ist sie ja seine Verlobte. An dieser Stelle kommt eigentlich immer dieser Tanz aus Hin und Her. Hin - er ist anziehend und der Kopf macht eine Pause, sobald Er und Sie sich zu nahe kommen. Vielleicht ist da auch mal ein leidenschaftlicher Kuss drin, der das Her - Ich darf mich aus irgendwelchen Gründen nicht auf Sie oder Ihn einlassen unterstreicht. Auch Tiffany und Hunter haben einige dieser Momentchen. Tatsächlich nur Momentchen und keine Momente. Bedauerlicherweise sind diese Augenblicke eher rar und haben bei mir kein Seufzen erzeugt. Sie hätten noch mehr in diesen Mix aus ich will und ich darf nicht geschubst werden müssen. Auch das obligatorische Finale der Sinne (meistens der Moment in denen die Protagonisten über das Küssen und verstohlene Berührungen hinausgehen), war erschreckender Weise nicht so wie ich es von Johanna Lindsey Romanen bisher gewohnt gewesen bin. Die zu erwartende Gefühlsexplosion, glich eher einer kleinen Flamme. Der Schreibstil ist wie immer zum Glück gut, das Buch lässt sich schnell und unkompliziert weglesen auch die Figuren sind in ihrer Rolle für ihre Zeit glaubwürdig. Überraschenderweise ist mir Tiffany zu lange Haushälterin gewesen, ich hatte eigentlich erwartet, sie würde eher als Warren Spross und damit Verlobte von Hunter enttarnt werden. Schließlich hätten die beiden damit einen Konflikt, den sie hätten mit Gefühlen und verletztem Stolz lösen müssen und ich hätte während des Lesens meinen kleinen Leidmoment gehabt. Unterm Strich bin ich vom gesamten Spannungsaufbau enttäuscht gewesen. Der Inkognito Part war mir im Vergleich zu dem Rest einfach zu lang. Angedeutete Familiengeheimnisse der Warrens die nichts mit der Fehde, sondern eher mit der Frage zu tun hatte, warum die Mutter in einer Nacht und Nebel Aktion ihren Mann und die Söhne verlassen hat, wurden mir zu schnell und fast schon emotionslos aufgedeckt. Happy End ist zwar gut und schön aber so? Tiffany wird nicht müde zu erwähnen, dass sie ihren Vater nicht sehen möchte, weil sie ihm nicht verzeihen kann, sie im Stich gelassen zu haben. Auch hier empfand ich die Lösung als zu schnell abgehandelt. Nein, gegen Ende hat Zügellose Leidenschaft bei mir erheblich an Lesefreude eingebüßt, einfach weil zu viel in zu wenigen Seiten abgehandelt wurde. Fazit Bücher von Johanna Lindsey versprechen kurzweilige Wohlfühl-Unterhaltung. Normalerweise begeistern sie mich immer, aber dieses eine Mal frage ich mich warum das Buch nicht besser ausgearbeitet war? Warum mussten gerade die Schlusssachen so schnell abgehandelt werden. Fast schon ab gewatscht? Schade Tiffany und Hunter sind mir durchaus sympathisch gewesen, auch das Drumherum aber wirklich oft hatten sie keine romantischen oder sinnlichen Zweisamkeiten. Zügellose Leidenschaft ist für mich kaum erkennbar gewesen. Ich weiß nicht wie das Buch auf einen unerfahrenen Johanna Lindsey Leser wirken mag, aber für jemanden der schon viele ihrer Bücher gelesen hat und sich dabei gut unterhalten gefühlt hat, ist Zügellose Leidenschaft ein kleiner Dämpfer. Vielleicht hätte der Aufenthalt von Tiffany auf der Callahan Farm nicht gekürzt werden müssen, es wäre nur schöner gewesen, wenn die Punkte Verlobung, Geheimnisse und Fehde am Ende genauso viel Aufmerksamkeit, sprich Seiten genossen hätten, wie der Anfang. © Cindy Raschdorff kumosbuchwolke.blogspot.de

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.