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Rezension zu
Wie man einen Bären kocht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Bär, der keiner ist

Von: bootedKat
16.03.2020

In Kengis in Nordschweden geht es 1852 auf Bärenjagd. Die reißende Bestie, so glaubt man, habe eine junge Frau angegriffen und getötet. Kurz darauf wird eine weitere junge Frau angegriffen und weist die gleichen Verletzungen auf. Unter anderem Würgemale am Hals. Noch bevor sie bestätigen kann, dass dies kein Bär, sondern ein Mann getan hat, sind der vielseitig gebildete protestantische Geistliche Laestadius und sein samischer Ziehsohn Jussi auf der richtigen Spur und haben sogar bereits einen Verdacht. Laestadius wird im Dorf jedoch kritisch, mitunter auch misstrauisch, beäugt und hat es alles andere als einfach, seinen Verdacht zu Gehör zu bringen. Mit „Wie man einen Bären kocht“ hat Mikael Niemi einen unglaublich vielschichtigen Roman geschrieben, der die damalige Zeit in vielen verschiedenen Nuancen abbildet. Sowohl die Konflikte zwischen den Schweden, den Finnen und den Samen werden deutlich, als auch die Skepsis gegenüber dem Protestantismus. Hinzu kommt die Autoritätsgläubigkeit der einfachen Landbevölkerung gegenüber dem Landjäger Brahe, die aus Unsicherheit und auch aus Unwissen heraus entsteht. Während Brahe allerdings nur sieht, was er sehen will und es sich damit einfach macht, geht Laestadius deutlich offener an seine Ermittlungen. Die Geschichte bewegt sich zwischen Erzählung, historischem Roman und Krimi und wird aus der Sicht des samischen jungen Manns Jussi erzählt. Jussi ist als Kind aus einem Elternhaus geflohen, in dem Alkohol, Vernachlässigung und Gewalt an der Tagesordnung waren. Da seine Herkunft für die Dorfbewohner unklar ist und er zudem den Samen angehört, ist er innerhalb der Dorfgemeinschaft eher ein Außenseiter. Für die Geschichte selbst, ist dies jedoch von Vorteil, da er außer zu Laestadius zu niemandem gehört. Das Auftreten der beiden erinnert an einen Kommissar und seinen Assistenten, obwohl beide keine Polizisten sind. Dennoch bemühen sie sich um Aufklärung, des Falls und geistige. Zusammen mit den Konflikten innerhalb des Dorfes spinnt Mikael Niemi so eine Geschichte, die auch über die Haupthandlung hinaus einiges zu bieten hat.

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