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Rezension zu
Und am Ende werden wir frei sein

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Berührender historischer Roman

Von: elena_liest
20.03.2020

Das Buch beginnt 1939: In New York hilft Caroline Ferriday im französischen Konsulat französischen Familien, die durch den zweiten Weltkrieg mitten in einer Existenzkrise stecken und um ihr Leben und das Leben ihrer Liebsten in Frankreich bangen müssen. Gleichzeitig fallen die deutschen Soldaten in Polen ein und besetzen Lublin, die Heimat der jungen Kasia. Als diese beginnt, für den Untergrund in Polen zu arbeiten, wird sie geschnappt und in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert. Währenddessen möchte die Düsseldorferin Herta Oberheuser unbedingt als Ärztin praktizieren und nimmt deshalb dankend ein Stellenangebot an, das sie zu einem der dunkelsten Orte der Welt zu dieser Zeit verschlägt. So verweben sich die Schicksale der drei Frauen auf tragische Weise... Ich bin an das Buch mit der Erwartung herangegangen, wieder einen unterhaltsamen historischen Roman zu lesen. Ich mag Romane, die zur Zeit des ersten und zweiten Weltkriegs spielen, deshalb dachte ich, dass ich mit Martha Hall Kelly´s Debütroman sicher nichts falsch machen kann. Was ich dann aber bekommen habe, war wohl eines der intensivsten Leseerlebnisse, die ich bisher im Bereich historische Romane hatte. "Und am Ende werden wir frei sein" basiert auf der Geschichte einer wahren Heldin. Caroline Ferriday gab es wirklich und ich bin erschüttert, dass ich zuvor nichts von ihr wusste. Durch das Buch habe ich erfahren, wie unermüdlich sich diese Frau für die französischen Familien eingesetzt hat und wie unerbittlich sie für die Gerechtigkeit der "Kaninchen" von Ravensbrück gekämpft hat. Und genau hier liegt der Punkt: ich wusste vorher nicht, dass es in dem Buch um das KZ Ravensbrück gehen wird. Denn nicht nur Caroline ist eine reale Persönlichkeit, auch Herta Oberheuser gab es wirklich - genauso wie die schrecklichen Experimente, die 1942 an einigen Gefangenen in Ravensbrück durchgeführt wurden. Die Autorin hat diese Schrecken des größten Frauen-KZs unglaublich gut eingefangen. Sie schildert ungeschönt, was den Frauen dort angetan wurde und schafft so nochmals ein wichtiges Stück Erinnerung an diesen dunklen Abschnitt unserer Geschichte. Ich hätte manchmal beim Lesen heulen können, schreien können ob der Ungerechtigkeit und Grausamkeit, die den Frauen während und auch nach dem Krieg dort erfahren haben. Ich habe selten einen Debütroman oder generell einen historischen Roman gelesen, der mich so sehr mitgenommen hat. Ich kann euch wirklich nur raten, das Buch zu lesen. Die Autorin hat 10 Jahre gebraucht, um das Buch zu recherchieren und zu schreiben und das merkt man. Es ist grandios, schrecklich, an manchen Stellen schön und dann wieder extrem traurig. Aber auf jeden Fall wird es den Frauen, deren Geschichte das Buch erzählt, gerecht. Ich kann einfach nur 5 / 5 ⭐ vergeben und dabei hoffen, dass das Buch mehr Aufmerksamkeit bekommt. Die hat es nämlich definitiv verdient und sollte es auch bekommen, um das Erbe von Caroline Ferriday und den Frauen von Ravensbrück gebührend zu gedenken. Ein großes Plus waren für mich auch noch die Anmerkungen der Autorin am Ende des Buches zu den geschichtlichen Hintergründen sowie die Fotos der Protagonistinnen, des KZ Ravensbrück und die detailreichen Karten. So wurde der Roman perfekt abgerundet.

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