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Rezension zu
Die Siliziuminsel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Doch das war keine Fiktion. Es war Realität" Seite 465

Von: Ein Regal voller Abenteuer
22.03.2020

"Es gibt viele Orte auf dieser Erde, wo die Menschen inmitten von Müll ums Überleben kämpfen." Seite 466 ""Ein Menschenleben ist so viel billiger als eine Maschine", dachte Mimi. Aber wenn die Bosse nur noch Maschinen benutzen würden, wo sollten Mädchen wie sie dann noch eine Arbeit finden?" Seite 88 Willkommen auf der Siliziuminsel! Täglich wird hier schiffeweise Elektroschrott gebracht, der unter den drei Mafiaclans aufgeteilt wird. Die Geschäfte laufen gut, die Inselverwaltung wird geschmiert und erhält ihren Anteil am Gewinn. Der Profit spricht seine eigene Sprache. Umweltverschmutzung? Pah, nur eine der in Kauf zu nehmenden Nebenwirkungen. Und überhaupt - wenn interessieren dabei die Müllmenschen, die für das Recylen der Plastikteile eingestellt sind und in erbärmlichen, menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen ihr Leben auf der Müllhalde fristen? "Mimi saß vor einem Haufen Plastikbruchstücken von unterschiedlicher Farbe und Beschaffenheit - wie Knochen, die man aus einem Tierkadaver herausgerissen hatte. Und was war Sie dann? Ein streunender Köter? Mit geübten Händen sortierten die Mädchen den Plastikmüll: ABS, PVC, PC, PPE, MMA ... " Seite 87 Bis das Eintreffen des Amerikaners, Scott Brandle, Unruhe in die tägliche Routine bringt. Er spricht von Recycling-Technologie, sozialversicherten Arbeitsplätzen und umfassenden Umweltsanierungsmaßnahmen. Seine Firma möchte das Leben auf der Siliziuminsel grundlegend verändern. Doch kann man ein laufendes System tatsächlich ändern? Basierend auf den Umständen in Guiyu veranlasste es den Autor, Qiufan Chen, ein Jahr an seinem Buch "Die Siliziuminsel" zu schreiben, das erstmals 2013 (!) in China veröffentlicht wurde. Mehrere Jahre nach der Veröffentlichung erscheinen nun auch die deutsche (2019!), englische (2019!), spanische, russische und japanische Ausgabe. Es ist zu hoffen, dass weitere Übersetzungen folgen! Denn auch wenn der Lesefluss nicht immer packend war - so ist es auf jeden Fall dieses Thema. Wir alle müssen dafür sorgen, dass solche "Inseln" nicht weiter existieren dürfen! Wir alle tragen hierfür eine Verantwortung, dass sie es dennoch tun. Wieder aufbereiteter Plastikmüll wird an die Fabriken verkauft und dort zu allen möglichen billigen Produten verarbeitet, sodass wir auf der ganzen Welt preiswerte, aber gute Ware "Made in China" kaufen können. Wenn diese Waren veraltet oder abgenutzt sind, verwandeln sie sich wieder in Müll, der nach China zurückverschifft wird. Der Kreislauf beginnt von Neuem. "Die Geschichte, die in "Die Siliziuminsel" erzählt wird, kann nicht auf Schwarz gegen Weiß, Gut gegen Böse reduziert werden. Jede Nation, jede Gesellschaftsschicht, jede Regierung und sogar jedes Individuum, alle haben ihren Teil dazu beigetragen, dass so etwas wie Guiyu überhaupt entstehen konnte. Wir alle sind für die fatalen Konsequenzen des globalen Massenkonsums verantwortlich." Seite 466 Es ist wichtig, dass solche Bücher auf dem Büchermarkt nicht nur erscheinen, sondern auch beachtet werden! Bücher mit einer Message. Bücher die uns unser Handeln überdenken lassen. Von mir daher eine ganz klare Leseempfehlung!

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