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Rezension zu
Haarmann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kriminalroman mit einem spannenden Stück Zeitgeschichte

Von: Lesendes Federvieh
22.03.2020

Hannover in den 1920er Jahren. Mit einer erschreckenden Regelmäßigkeit verschwinden Jungen. Gerüchte gibt es genug und so versucht der Ermittler Robert Lahnstein den Fall Haarmann aufzuklären. Doch bisher konnte man Haarmann nichts nachweisen. Lahnstein stösst auf Schweigen bei seinen Polizeikollegen und der mutmaßliche Täter fühlt sich unantastbar. Dazu kommen politische Spannungen, denn man traut in der Bevölkerung der jungen Demokratie nicht. So muss sich Lahnstein von Anfang an mit viel zu vielen Problemen herumschlagen, die seine Ermittlungsarbeit nicht gerade beschleunigen... Dirk Kurbjuweits neuester Roman befasst sich mit einem spektakulären Kriminalfall aus den 1920er Jahren, dem Fall des Serienmörders Fritz Haarmann. Präzise und nüchtern schildert er die Ermittlungen von Robert Lahnstein, der von Anfang an mit Hindernissen und Rückschlägen bei seiner Polizeiarbeit zu kämpfen hat. Das politische Zeitgeschehen und die Stimmung im Land werden dabei gut mit der Aufklärung des Falles verknüpft. Diese "Zeit zwischen den Kriegen" wird sehr authentisch und atmosphärisch dicht beschrieben. Ich empfinde das Buch dadurch nicht als reinen Kriminalroman, sondern auch als einen Roman, der ein gutes Stück Zeitgeschichte vermittelt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch die persönlichen Erlebnisse von Robert Lahnstein werden ausführlich geschildert. Das war mir an manchen Stellen fast zu viel, ich wäre lieber weiter beim Katz- und Maus-Spiel mit Haarmann geblieben. Denn diese Passagen sind absolut fesselnd und spannend, weil sie so realistisch und auf den Punkt genau und teils auch richtig heftig geschildert werden. Speziell am Buch ist der Schreibstil des Autors. Klar, pointiert und genau schildert er die Ereignisse. Durch das Weglassen von Satzzeichen bei den Dialogen muss man sich konzentrieren, damit man das Gesprochene dem jeweiligen Protagonisten zuordnen kann. Diese Art muss man mögen. Das war zu Beginn für mich doch recht gewöhnungsbedürftig, aber je weiter ich gelesen hatte, desto mehr fand ich gerade diese fehlende Abgrenzung zum Fließtext gut. Es passt zu den komplizierten Ermittlungen, finde ich. Insgesamt habe ich "Haarmann", gerne gelesen. Die Zeit in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts fand ich schon immer interessant und so hat mir dieser Kriminalroman unterhaltsame Lesestunden beschert.

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