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Rezension zu
Der Bär und die Nachtigall

Eine spannende Geschichte

Von: lovlyreader
02.04.2020

Nachdem ich das wunderschöne Cover gesehen und den Klappentext gelesen hatte, war es um mich geschehen. Ich habe mich so sehr gefreut, in die zauberhafte Welt von Wasja und dieser wundersamen Geschöpfen einzutauchen, die sie und ihr Zuhause beschützen. Das Buch habe ich bereits vor ein paar Wochen begonnen und etwas über 100 Seiten gelesen, doch zu meiner Enttäuschung bin ich mit der Geschichte irgendwie nicht so recht warm geworden. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag. Vielleicht lag es daran, dass ich manche Stellen etwas verwirrend fand und sie mehrfach lesen musste, um den roten Faden nicht zu verlieren. Vielleicht war es aber auch einfach nur der falsche Zeitpunkt. Als ich das Buch nach einer Weile wieder in die Hand genommen habe, um darin weiterzulesen, hat sich meine Befürchtung zum Glück in Luft aufgelöst. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, benötigt jedoch etwas Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Wenn man sich vollends auf das Buch einlässt, nimmt die Story ordentlich an Fahrt auf. Nach einer Weile entsteht beim Lesen ein kleiner Film im Kopf, der es mir enorm erleichtert hat, der Geschichte zu folgen und sie hautnah mitzuerleben. Die Art und Weise wie Katherine Arden die Landschaft in Rus und die unterschiedlichen Jahreszeiten beschrieben hat, hat mir das Gefühl gegeben, an Wasjas Seite durch die Geschichte zu schreiten. Vor allem die Kälte in Rus wurde so bildhaft beschrieben, dass es mir selbst des Öfteren eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Wasja ist eine wahnsinnig starke Persönlichkeit. Sie ist ganz anders als alle anderen Mädchen um sie herum; sie ist wilder, unberechenbarer, mutiger und steht für das ein, was ihr wichtig ist. Die Konsequenzen sind ihr dabei egal. Sie ist ein Freigeist, setzt sich darüber hinweg, was ihr andere vorzuschreiben versuchen und möchte sich nicht in eine vorgefertigte Rolle zwängen lassen. In der Story herrschen klare Geschlechterrollen. Männer kümmern sich um ihre Familien und können ansonsten frei und selbstbestimmt ihr Leben leben. Frauen hingegen gehören entweder ins Kloster oder in die Küche. Sie werden an wildfremde Männer verheiratet und sollen dafür auch noch dankbar sein. Nur Wasja möchte sich ihrem Schicksal nicht fügen. Sie will selbst über ihr Leben bestimmen und würde sich eher für den Tod entscheiden, als ein Leben in Ketten zu führen. Sie versucht ihre Familie mit allen Mitteln zu beschützen und erntet dafür weder Dank noch Lob. Stattdessen werden ihr fiese Anschuldigungen an den Kopf geworfen. Außerdem wird sie für ihr Verhalten zum Teil auch noch heftig bestraft, was mir oft bitter aufgestoßen ist. Wasja hingegen hat sich niemals beschwert und einfach alles hingenommen, wofür ich sie zwar einerseits bewundere, anderseits aber auch bemitleide. Besonders Anna - Wasjas Stiefmutter, die selbst noch ein halbes Kind ist - hat es ganz besonders auf sie abgesehen. Sie hat keine Möglichkeit ausgelassen, Wasja ihren Hass spüren zu lassen und sie zu bestrafen. Anna ist ein Charakter, für den ich abgrundtiefen Hass verspürt habe. Ihre Art hat mich beinahe regelmäßig in den Wahnsinn getrieben. Konstantin - ein Priester, der ein wenig später eine relativ große Rolle in der Geschichte einnimmt - war mir ebenfalls unsympathisch. Sein Charakter und seine Absichten waren mir einfach zu undurchsichtig und viel zu widersprüchlich. Ganz anders als Dunja - sie habe ich trotz ihrer ruppigen Art sehr schnell in mein Herz geschlossen. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat - und das kommt in letzter Zeit eher selten vor - war das Ende der Story. Die letzten Kapitel waren so spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Meiner Meinung nach hat es sehr gut zur Geschichte und vor allem zu Wasja gepasst. Ein anderes Ende wäre ihr vermutlich nicht gerecht geworden.

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