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Rezension zu
Das Blut der Rebellin

Das Blut der Rebellin

Von: dorli aus Berlin
29.04.2015

Wales 1151. Die 13-jährige Isabel de Carew ist auf dem Weg nach Tenby zu ihrer Verlobung mit dem Sheriff von Pembroke. Sie und ihre Begleiter geraten in ein Scharmützel zwischen Normannen und Walisern, und Isabel muss mit ansehen, wie der walisische Fürst Cadell ap Gruffydd ermordet wird – ein Mann, der sie vor ein paar Jahren bei einem Überfall gerettet hat. Plötzlich geht Isabels Pferd durch und wirft sie mitten im Wald ab. Auf der Suche nach ihren Begleitern landet Isabel später wieder auf der Lichtung, auf der der Kampf stattgefunden hat und bemerkt nicht nur, dass Cadell noch lebt, sondern trifft auch auf Ralph le Walleys, dem Pagen des Sheriffs. Gemeinsam hieven die beiden den schwer verletzten Fürsten auf ein Pony, in der Hoffnung, dass das Reittier Cadell in Sicherheit bringen wird. Isabel setzt ihren Weg nach Tenby fort, nicht ahnend, dass sie den Rebellenfürsten am Vorabend ihrer Hochzeit wieder sehen wird… In ihrem historischen Roman „Das Blut der Rebellin“ nimmt Sabrina Qunaj den Leser mit in das mittelalterliche Wales und erzählt von den Abenteuern der jungen Isabel de Carew, der Enkelin von Nesta ferch Rhys. Man spürt auf jeder Seite dieses Romans Sabrina Qunajs intensive Recherche und ihre Liebe zum Detail. Wales und seine wechselvolle Geschichte werden bestens in Szene gesetzt - den Leser erwartet eine geballte Ladung Historie, die von der Autorin spannend und mitreißend erzählt wird. Die ausführlichen Beschreibungen und vor allen Dingen die lebendigen Charaktere lassen die Handlung echt und glaubwürdig wirken. Ich bin begeistert, wie großartig es der Autorin gelingt, die verworrene politische Situation zwischen Sommer 1146 und Frühling 1169 in Wales für den Leser lebhaft, interessant und nachvollziehbar darzustellen. England befindet sich aufgrund eines Thronfolgerstreits im Bürgerkrieg. Die walisischen Fürsten nutzen die Gunst der Stunde und versuchen, die walisischen Gebiete unter normannischer Herrschaft zurückzuerobern, solange die Normannen in England mit sich selbst beschäftigt sind und kaum Möglichkeit haben, in die Geschehnisse in Wales einzugreifen. Die in Wales ansässigen Normannen hingegen setzen sich brutal und grausam zur Wehr. Außerdem sind sich die walisischen Fürsten untereinander nicht grün, ihre Streitereien und Konflikte bremsen ihren Freiheitskampf mächtig aus. Nachdem der Bürgerkrieg in England 1154 beendet ist, versucht der neue König die normannische Herrschaft in Wales wieder zu festigen. Mittendrin in diesen Kriegswirren: Isabel. Schon als kleines Mädchen ist sie ein Wildfang und zeigt rebellische Züge. Auch ein paar Jahre im Kloster können ihre Abenteuerlust und ihren Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung nicht drosseln. Sie will allein über ihr Leben bestimmen und nimmt dieses mutig in die Hand. Man spürt ihre Leidenschaft und ihre Entschlossenheit deutlich, aber auch ihre Angst und ihre Zweifel. Sie kämpft, sie ist bereit, für ihre Überzeugung zu sterben, aber ihre Taten quälen sie und es fällt ihr schwer, das Erlebte zu verarbeiten. Isabel muss dabei schon früh lernen, dass sich die Welt nicht in gut und böse aufteilen lässt, sondern dass jedes Volk seine guten und schlechten Menschen hat. Es gelingt Sabina Qunaj hervorragend, Isabels Emotionen auf den Leser zu übertragen und man lebt, leidet und liebt mit Isabel mit. Die anderen Figuren bilden eine bunte Mischung. Sowohl fiktive wie auch historische Personen werden facettereich dargestellt, alle Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, selbst die Nebenfiguren wirken nicht oberflächlich. „Das Blut der Rebellin“ ist ein historischer Roman, der mich rundum überzeugt hat. Die stets fesselnde Handlung und die ausdrucksstarken Figuren bieten ein großartiges Lesevergnügen und lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen.

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