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Rezension zu
I Saw a Man

Zur falschen Zeit am falschen Ort

Von: Durga
10.04.2020

Owen Sheers schreibt Dramen, Gedichte und Sachbücher; "I saw a man" ist sein zweiter Roman. Wobei die Kategorie Roman nicht ganz zutrifft, denn er hat auch Elemente eines Thrillers. Den Titel seines Romans „I Saw a Man“ entnahm Owen Sheers dem Gedicht „Antigonish“ (1899) von Hughes Mearns und zitiert daraus die erste Strophe: „Yesterday, upon the stair, I saw a man who wasn’t there." "I saw a man" bezieht sich auf eine Schlüsselszene im Roman, die ein Leben beendet und einige andere Menschen aus der Bahn wirft. Selbst das „who wasn’t there“ ist in diesem Kontext bedeutsam. Damit beginnt auch das Buch: Ein Mann dringt scheinbar ohne böse Absichten in ein Haus von Freunden ein. Man ahnt jedoch von Anfang an, dass sich etwas Schreckliches ereignen wird. Bevor der Hörer allerdings mehr erfährt, spannt uns Sheers mit der ersten Hälfte des Buchs auf die Folter, in der man die einzelnen Charaktere kennenlernt. Rückblenden bringen den Hörer immer wieder zur Schlüsselszene zurück. Sheers verknüpft die Lebenswege von drei Männern, die sich auf ganz unterschiedliche Weise schuldig machen: der Schriftsteller Michael Turner, sein Nachbar Joshua Nelson sowie Major Daniel McCullen, der die Drohne steuerte, die Michaels Frau tötete. Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort, so wie auch ihre Mann später zur falschen Zeit am falschen Ort war. Hauptthemen des Romans sind der Umgang mit Lügen und Täuschung, Verlust und Trauer, Traumatisierung, Schuld und Verantwortung. Mich hat die gekürzte Lesung von 7,5 Stunden bestens unterhalten. Devid Striesow, der dem Buch seine Stimme verlieh, trägt zu meinem Hörvergnügen viel bei.

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