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Rezension zu
Rabenprinz

Eine Geschichte mit viel Potential, die schlussendlich leider nicht gänzlich überzeugen konnte

Von: julezreads
10.04.2020

COVER Ich meine, brauche ich dazu noch was sagen? Es ist einfach traumhaft und hat meiner Meinung nach 7 von 5 Sternen verdient! Besonders gut gefällt mir, dass es gemalt aussieht und so gut zur Geschichte passt. Auch der Titel ist gut gewählt und gefällt mir besser, als der des englischsprachigen Originals. Meine Meinung: Vielleicht waren aufgrund des Covers und des Status‘ als „New York Times Bestseller“ meine Erwartungen einfach zu groß, aber das Buch konnte mich leider nicht wirklich abholen. Ich habe tolle Momente gesehen, in denen ich begeistert war und unbedingt weiterlesen musste, aber dann war es wieder so verwirrend und seltsam, dass es mir das Leseerlebnis erschwert hat. Besonders positiv möchte ich die Darstellung der Elfen hervorheben. Ich finde es super interessant, dass die Elfen hier ganz neu interpretiert wurden. Sie sind nicht so makellos schön wie in vielen anderen Fae-Welten, sondern erschaffen sich alles durch ihren „Glimmer“. Dass man sich vor diesen Wesen ekelt, war eine ganz neue Erfahrung! Ich habe gerne gelesen, wie diese Welt aufgebaut ist. Auch die Idee, dass Elfen keine Künste beherrschen bzw. bei dessen Versuch sterben, fand ich unheimlich spannend! Zur Liebesgeschichte: Hierbei räume ich ein, dass dies wohl meinem persönlichen Geschmack entspricht, aber die Lovestory zwischen Isobel und Rook ging so schnell, dass ich sie nicht mitfühlen konnte. Es ist für mich nachvollziehbar, dass sie Monate beim Malen zusammen verbringen und es deshalb nicht zwingend unrealistisch ist, von Verliebt sein zu sprechen. Doch wir als Leser wurden dahingehend leider nicht mitgenommen. Als Isobel das erste Mal „Ich liebe dich“ sagte, war mein erster Gedanke „Halt, halt! Aber ihr kennt euch doch seit gefühlten 5 Minuten“. Und obwohl man weiß, dass sie recht viel Zeit miteinander verbracht haben, fiebert man bei den zweien nicht so sehr mit. Einfach weil man sie noch gar nicht kennt und dadurch nicht weiß, warum sie sich denn nun so schockartig verliebt haben. Immerhin hat Isobel bei keinem anderen Kunden gleich so viel empfunden, da gehört meiner Meinunng nach mehr als ein menschlicher Glanz in den Augen dazu, dass Isobel all ihre Vorbehalte und Ängste über Bord wirft. Mir erschwerte die nicht nachempfindbare Liebesgeschichte den weiteren Verlauf des Buches. Es gab kein Kribbeln, kein „werden sie wohl zusammenkommen?“, kein „Oh, sie passen so gut zusammen“. Ich glaube, dass mir das Buch und vor allem das Ende besser gefallen hätte, wenn ich auf ihrer Liebesgeschichte mitgenommen worden wäre. So war mir ihr Verbleib relativ egal. Beim Schreibstil bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits habe ich die lyrisch-metaphorische Ausdrucksweise geliebt! Die Dinge wurden so poetisch beschrieben, dass sie regelrecht real wurden! Auch das flotte Erzähltempo gefiel mir gut. Doch an der ein oder anderen Stelle gab es Formulierungen, die meiner Meinung nach eher mäßig in das High Fantasy-Genre passen. Beispielsweise wurde der Leser zweimal angesprochen und auch die merkwürdige Verwendung von Klammern oder („New Adult“/„Urban Fantasy“ -)Humor ist mir negativ aufgefallen. Dieses Buch zu lesen, war auf alle Fälle eine außergewöhnliche Erfahrung. Teilweise war ich mir nicht sicher, ob ich das Buch einfach nur merkwürdig oder auf seine Weise doch genial finden soll. Leider überwogen gegen Ende dann doch die Ungereimtheiten, die logisch gesehen für mich keinen Sinn machen. Das Ende war gar nicht meins. (ACHTUNG SPOILER: Warum Isobel zum Beispiel für Rooks Porträt Monate braucht, am Frühlingshof aber an einem Tag um die 20 malt. Warum fadenscheinige Begründungen gesucht werden, weshalb die zwei spontane Ausflüge zu den anderen Höfen machen. Warum der Erlkönig sich so leicht reinlegen lässt. Warum ausgerechnet sie und Rook von Gadfly auserwählt wurden, anstatt dass er sich mit seiner Gabe selbst des Thrones bemächtigt. SPOILER ENDE) FAZIT: Insgesamt hatte ich das Gefühl, das Buch wolle so episch und genial wie Elfenkrone/könig von Holly Black sein, verfehlte dieses Ziel jedoch. Das Potential habe ich definitiv gesehen, doch leider bleibe ich hier ein wenig enttäuscht zurück. Somit vergebe ich schweren Herzens 3 von 5 Sterne. Einer davon ist auf jeden Fall für das grandiose Cover und den Titel, die restlichen für das Potential, das ich gesehen habe.

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