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Rezension zu
Der schmale Grat

einfühlsam und berührend

Von: Angi
12.04.2020

"Auch das Sterben gehört zum Leben." Mit diesem einen Satz ist alles gesagt. Alles, was wir alle so gern verdrängen und alles, was uns trotzdem ein Leben lang begleiten wird. Der Tod ist allgegenwärtig, darf und soll aber nicht sein und trotzdem können wir ihm nicht entrinnen. Oftmals macht man sich gar nicht bewusst, wie schnell der schmale Grat zwischen Leben und Tod überschritten ist. In einem Moment noch fröhlich und gesund, im anderen still, blass und leblos. Das passiert nicht nur anderen, plötzlich ist es ganz nah im eigenen Leben. Was uns Menschen oft am meisten irritiert ist die Tatsache, daß sich der Tod völlig unserer Kontrolle entzieht. Wir können noch so viel planen, noch so gut ausgebildet sein, noch so viele Fähigkeiten haben, wir können nicht bestimmen wann und wie es uns ereilt oder unsere Lieben. Das Buch von Hubert Messner und Lenz Koppelstätter ist eindringlich und berührend. Messner, beschreibt anschaulich seinen Werdegang vom jungen Arzt zum gestandenen Mediziner. Viele Erlebnisse und persönliche Momente, die ihn zu dem gemacht haben was er heute ist. Ob auf der Frühgeborenenstation oder den diversen Bergbesteigungen. Grenzerfahrungen gehören zum Leben, der Ausgang ist nur teilweise beeinflussbar. Koppelstätter, der Co-Autor, ist von einem Augeblick auf den anderen mit dem Extremen konfrontiert, als sein Sohn Ilay Wochen zu früh auf die Welt kommt. Im einen Moment noch glückliches Warten auf das Baby in der Schwangerschaft, im nächsten der Kampf des kleinen Ilay um´s Überleben. Die Ängste, die Sorgen die Hilflosigkeit der Eltern, das Können und Bemühen der Ärzte, all dies führt uns durch das Buch und lässt uns mit ihnen Hoffen und Bangen. Das Buch lässt einen nicht los. Auch wenn man es schon längst durchgelesen hat. Vieles nimmt man in´s eigene Leben mit und überdenkt Ereignisse, die schon passiert sind. Für mich eine tröstliche Erkenntnis ist, daß man, wenn man alles menschenmögliche unternommen hat um zu helfen, irgendwann loslassen kann und muß. "Den Umgang mit dem Tod kann man nicht lernen, er fühlt sich nicht gut an, aber er ist kein persönliches Versagen und das muss man lernen ....." Die Lektüre dieses Buches bringt keine einfache Unterhaltung oder Ablenkung vom Alltag. Sie Konfrontiert uns mit Urängsten, aber bietet auch die Möglichkeit sich damit auseinanderzusetzen und die eigene Betrachtungsweise zu überdenken.

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