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Rezension zu
Traumlieder 2

Traumlieder II, Vorsicht Spoiler!

Von: Götz Piesbergen
01.05.2015

Mit "Traumlieder II" liegt jetzt der zweite Band der geplanten Trilogie an Kurzgeschichtensammlungen von George R. R. Martin vor. Teil 3 ist für Mai 2015 vorangekündigt worden und man darf auf diesen Abschluss dann gespannt sein. Vergleicht man "Traumlieder II" mit dem Vorgängerbuch wird man erstaunt feststellen, dass der zweite Band insgesamt weniger hat. Weniger große Themenabschnitte und weniger Geschichten. Aber auch weniger Umfang? Nein. Denn mit 623 hat man mehr zu lesen, als noch beim Vorgänger. Daran merkt man, dass die Geschichten, die George R. R. Martin geschrieben hat, umfangreicher geworden sind. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den Horror-Erzählungen des Autors. Wobei er selbst im Vorwort zu diesem Abschnitt meint, dass er nicht puren Grusel schreibt, sondern das Genre teilweise anders interpretiert, in dem er es zum Beispiel mit anderen literarischen Kategorien vermengt. Doch das tut dem Unterhaltungswert dieser Geschichte keinen Abbruch. Im Gegenteil: Alle Stories sind von durchweg guter Qualität! Und manche Erzählungen jagen einem einen kalten Schauer über den Rücken. Als Beispiel sie "Die Affenkur" genannt. Hierbei wird erzählt, wie ein besonders dicker Mensch eine ungewöhnliche Diät durchmacht, die ihn am Ende beinahe das Leben kostet. Einerseits muss man über einige Beschreibungen schmunzeln, etwa wenn die Liebe des Protagonisten zum Essen ausführlich beschrieben wird. Aber andererseits jagt die Darstellung und die Besonderheit der Diät einem eine Gänsehaut ein, weil sie so eindringlich beschrieben wird. Und doch ist das längst nicht die beste Geschichte. Das ist "Nachtgleiter", die auch gleichzeitig die längste Story im gesamten Buch ist. In ihr wird von einer Expedition erzählt, die aufbricht, um eine unbekannte Spezies zu entdecken und zu erforschen. Doch dann passieren lauter Ereignisse und Menschen sterben. Wem kann man trauen? Dem Piloten? Oder sollte man ihm besser misstrauen? Einige Szenen in diesem Band sind beste Splatterszenen. Etwa, wenn einem Telepathen der Kopf im wahrsten Sinne des Wortes explodiert. Das wird mit einer schon fast gruseligen Liebe zum Detail dargestellt. Und doch passt es zu der Handlung, in der überall der Tod lauert und die Art und Weise zu sterben, nicht immer schön ist. Was diese Geschichte jedoch so wunderbar macht, ist nicht der Splatterfaktor. Es ist das Gesamtbild, die gesamte Mischung aus den verschiedenen Stilelementen. Einerseits hat man das Mysterium, was an Bord des Schiffes passiert. Und andererseits ist da aber auch die Mission, das Ziel diese fremde Spezies zu suchen und zu erforschen, die alle antreibt, auch wenn gegen Ende es nicht mehr zu rechtfertigen ist. Wunderbar ist dabei auch die Auflösung der Geschichte und des Rätsels. An ihr sieht man die Qualität, die George R. R. Martin als Schriftsteller auszeichnet. Denn er schafft es, den Leser bei Laune zu halten und ihn zu unterhalten. Gleichzeitig zeigt dieser Band auch die große Bandbreite des Könnens des Autors. Denn auch, wenn der Fokus mehr auf Horror liegt, zeigen die Fantasy- und SciFi-Geschichten, dass er auch diese Genres beherrscht. Und man muss einfach die Erzählungen von "Eine Kostprobe von Tuf" lesen. Denn diese sind für Martinische Verhältnisse geradezu hinreißend komisch erzählt, was aber auch an dem exzentrischen Protagonisten liegt. "Traumlieder II" ist dabei nicht nur etwas für George R. R. Martin-Fans etwas. Auch andere Interessierte Leser sollten zugreifen. Denn das Buch ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".

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