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Rezension zu
Das Alter als Geschenk

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Notwendige Klärung über das Alter

Von: Jürgen Schröter
29.04.2020

Das Thema „Alter“ ist keinesfalls antiquiert, sondern wird immer dringender für eine Gesellschaft, deren Durchschnittsalter Jahr für Jahr zunimmt. Diesem Thema widmet sich Ruediger Dahlke in seinem Buch „Das Alter als Geschenk“ nicht aus einer gesellschaftlichen Perspektive, sondern der Perspektive des Individuums, das seine „zweite Lebenshälfte“ über eine Altersversorgung hinaus bewusst planen muss und will. Wir brauchen ein neues Bewusstsein des Alterns, und die 68er kommen langsam in das Alter, auch das zu revolutionieren, ein Paradigmenwechsel vorzunehmen. Wir können uns rundumversorgt einfach gehen lassen und „auf das Ende warten“ oder diese Lebensphase als „Krönung des Lebens“ aktiv und weise gestalten und in vollen Zügen genießen. Wir stehen mit dem Renten-/Pensions-Alter am Scheideweg, mehr als in jeder anderen Lebensphase: abdanken oder uns neu erfinden. Diese Lebensphase bekommt eine neue Bedeutung, wenn wir sie bewusst als Phase der Weisheit verstehen und zelebrieren, in der wir uns den großen lebensphilosophischen Fragen widmen, den Themen unserer Seele, wo wir den Ruf unserer Berufung immer deutlicher vernehmen können. Die Entscheidung am Scheideweg lautet zugespitzt: Lebe deine Berufung oder stirb innerlich verwelkt, wüst und leer. Wir haben die Chance, endlich die „Arbeit der Seele“ zu tun, worauf sie schon so lange wartet. Das Geschenk dieser Lebensphase ist, „Struktur, Disziplin, Klarheit, Ehrlichkeit und Reduktion auf das Wesentliche“ (S. 84) in ihrem ganzen Potenzial anzunehmen. In dieser vierten Phase des Lebens (gemäß dem 12-teiligen Lebenskreis, den Lebensbühnen nach Dahlke) treten die Lebensthemen des Steinbock (Saturn), Wassermann (Uranus) und Fische (Pluto) in den Vordergrund, das heißt: das Leben in die Ordnung der Seele bringen, Polarität überwinden und sich ins Mystische transformieren (das Einswerden mit dem Göttlichen). Das Mystische ist dabei kein Zustand von Auserwählten und Heiligen, sondern das Ziel jedes menschlichen Lebens, wie es Jesus von Nazareth, der CHRISTUS unseres Zeitalters, schon als Lebensziel gesetzt hat: „Ihr werdet Gleiches tun wie ich und Größeres“. Oder archetypisch formuliert: Unsere beiden Seelenanteile „animus und anima“ kommen sich näher und vereinen sich im Alter immer mehr zur „Großen Seele“, zur Mahatma. Auch die Zeitdimension erweitert sich. Wir wechseln von einer Chronos-Zeit, die nach dem Chronometer sekundengenau getaktet ist in die Kairos-Zeit, eine Qualität, die bis in die Zeitlosigkeit und Ewigkeit reicht (S. 167). Nicht zu vergessen: Das Buch enthält eine „kleine Lebensmittelkunde“ (S. 145 ff.) für eine Unterstützung der Gesundheit im Alter. „Altersdemenz“ wird damit auch der schicksalhafte Schrecken genommen, weil dem durch eine bewusste Lebensführung vorgebeugt werden kann. Ich kenne kein anderes aktuelles Buch, das das Thema des Alters dermaßen tiefsinnig bespricht und Altersdemenz als prophylaktisch vermeidbar und in den Anfängen auch heilbar darstellt. Ich will es für die Integration des Alters für die gesellschaftliche Neubesinnung im Sinne von gesellschaftlicher Weisheit von Herzen empfehlen. Mögen die Weisen wieder den Ton angeben und nicht die Lautesten.

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