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Rezension zu
Die Gabe des Winters

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zieht euch warm an!

Von: Flidra
01.05.2020

Vorab: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom bekommen im Austausch für eine offen und ehrliche Meinung zum Buch. Wer mich kennt, weiß, dass dieses Cover genau mein Ding ist. Es ist blau, es glitzert und Schnee. Natürlich, es dreht sich in dem Buch auch um die Jahreszeit Winter - wie sollte das Buch dann sonst aussehen? Es ist aber wirklich sehr schön zusammengestellt. Auch für diejenigen unter euch, die irgendwas besonders haptisches haben wollen, ist gesorgt, denn wenn man über die Schneeflocke streicht kann man den Glitzer spüren. Innen hat man dann aber leider keine Besonderheit mehr. Ich hätte es schön gefunden, man die Kapitelüberschriften vielleicht mit Schneeflocken versehen hätte. Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau. Das Buch ist ein kleines Schmuckstück im Regal. Das Buch wird von einem Er-/Sie-/Es- Erzähler erzählt, der verschiedene Personen in dem Buch annimmt. Manchmal wechselt die Person auch mitten im Kapitel. Das wird dadurch erkenntlich, dass ein Absatz gemacht wird und der erste Buchstabe groß und dick hervorgehoben wird. Dennoch brauchte ich meine Zeit, bis ich in diese Form von erzählen kam. Ab und an bleibt auch es auch bei der Person zuvor und es verändert sich nur der Zeitpunkt. Wenn man jedoch einmal in der Geschichte ist, kommt man damit dann ganz ordentlich zurecht. Die Sprache ist auf einem normalen Niveau. Ich mochte, dass es manchmal etwas umgangssprachlich wurde, es ließ aber nie das Niveau sinken. Das Buch kann man sowohl in der Bahn lesen auf dem Weg zur Arbeit oder auch Abends im Bett kurz vor dem Schlafengehen. Besondere Vorkenntnisse oder Wissen ist nicht nötig, denn alles wird umfassend und logisch erklärt. Nuria, Tochter des Dorfvogts aus Pago, wacht seit Jahren auf und wünscht sich nichts sehnlicher, als das der Winter ein Ende nimmt. Ständig schneit es, die Menschen in ihrem Dorf leiden an Hunger und ihr Herrscher scheint sie zu bestrafen. Als es wieder Zeit für das Thing wird, das Fest bei sich die Dörfer Area versammeln, um ihrem Herrscher die Treue zu schwören, wird Nurias Bruder das Amt des Dorfvogts übertragen. Dieser fackelt nicht lang und entschließt, dass Nuria nicht mit gehen darf zu ihrer eigenen Sicherheit. Während nun ein Teil des Dorfs auf dem Thing ist, wird Nurias Vater krank und sie beschließt in den Wald jagen zu gehen. Trotz des Verbots, das Wild nicht jagen zu dürfen, entschließt sich Nuria ein Reh für ihren Vater zu erlegen und das undenkbare passiert. Lord Tarik erscheint und Nurias Leben wird von da an auf den Kopf gestellt. Die Geschichte hat für mich den Charakter eines Wintermärchens. In Teilen erinnert mich die Thematik und das Geschehen teilweise an die Schöne und das Biest. Ich will euch nicht zu viel verraten, aber jeder, der es liest, wird dann wahrscheinlich verstehen was ich meine, sobald man in die letzten zwei Abschnitte des Buches gelangt. Ich fand es auch gar nicht schlimm. Im Gegenteil, ich fand es hat dazu beigetragen sich den Sinn dahinter deutlich zu machen. Ein paar Kritikpunkte gibt es dennoch. Die Geschichte brauchte einige Zeit zum warm laufen. Selbst nach den ersten 100 Seiten, war ich noch nicht gefesselt und erst zum Ende hin hat das Buch dann sehr schnell alle Fragen versucht zu beantworten. Da gab es eine bestimmte Frage, die selbst am Ende nicht geklärt wurde ( Stichwort: unglaubliche Ähnlichkeit). Darüber hinaus gab es zwar viel Raum für Erzählungen zum Schloss und Details, es hat mir aber an der einen oder anderen Stelle die Tiefe in den Konflikten der Charakter selber gefehlt. Ich würde es insgesamt nicht als schlecht bezeichnen, aber dadurch wies das Buch einige Schwächen auf, was ich als Schade empfand. Vielleicht hier noch mal ein kleines Hinweis für die Leser, die getriggert werden von Brutalität. Es geht in dem Buch stellenweise wirklich brutal zu. Mir selbst hat es jedoch nichts aus gemacht. Nuria... ja... ein Charakter, mit dem ich mich nicht unbedingt anfreunden konnte. Am Anfang war mir ihre Art gegen alles und jeden zu rebellieren irgendwann zu viel. Ich war leicht überdrüssig dessen und habe an Stellen einfach nur noch die Augen verdrehen können. Im Verlauf entwickelt sich Nuria erst zum Guten und wird dann wieder so kopflos, dass ich etwas enttäuscht war. Ich fand den Konflikt, Liebe zu jemandem, den man nicht lieben darf und der Grund weswegen es nicht sein darf, viel zu wenig herausgearbeitet. Dazu hätte für mich noch einiges mehr kommen müssen. Lord Tarik war für mich ein ebenso großes Rätsel. Er war wie ein Stein und nur weil ihn die Kammerzofe ansprach etwas freundlicher zu sein, entdeckt er die große Liebe? Die Zwischenschritte dorthin haben mir gefehlt. Na gut, dafür könnte ich jetzt einen Lageplan für das Schloss zeichnen. Es ist halt ein ähnliches Problem wie bei Nuria, man erkennt die Ansätze der Beweggründe, aber ganz aus dem Quark kommt es auch nicht. Justor war für mich insgesamt noch undurchsichtiger. Gut, er hat einen Spagat zwischen seinen Gefühlen und Wünschen und dem Dorf zu leisten. Dennoch war mir die Denkweise einfach zu einseitig. Weitere Charaktere sind ähnlich. Die Kammerzofe zum Beispiel hab ich zum Schluss gar nicht mehr verstanden. Ich glaube stark, dass vieles davon hätte vermieden werden können, wenn man nur aus einer Sicht erzählt hätte und diese Person genauer erfasst hätte. Klar stellt es das eine oder andere um, würde aber dazu führen viel mehr Tiefe zumindest in einer Person stecken zu können. Nichts desto trotz, hat mich das Buch unterhalten. Es gab einige Wendungen und schöne Szenen. Sowie den einen oder anderen witzigen Dialog, der mich zum lachen brachte. Wem würde ich das Buch empfehlen ?: Fans von „die Schöne und das Biest“ werden sich sicherlich über dieses Buch freuen. Leser die Action lieben, werden zwar etwas Action und Brutalität finden, aber die Geschichte konzentiert sich dann doch recht stark auf die Liebesgeschichte.

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