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Rezension zu
Das Tor

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Düster und garnicht mal so unrealistisch

Von: Ayda
03.05.2020

Das Buch stand schon vor Erscheinen auf meiner Wunschliste und ich war sehr gespannt. Die Autorin Basma Abdel Aziz hat hier eine interessante Dystopie erschaffen, die gar nicht mal so unrealistisch ist...Ich fand es sehr interessant und gut geschildert... Wir sind in einem Land im nahen Osten (vermutlich Ägypten) und es gibt ein Tor, das über alles entscheidet. Die Menschen müssen dort anstehen, um sich für ganz normale Dinge die Erlaubnis zu holen. Das Tor steht quasi für einen unterdrückenden Staat, für Gewalt und Diktatur, in der keine Selbstbestimmung mehr vorhanden ist. Die Menschen stehen dort in einer Schlange, in der Hoffnung, dass sich das Tor irgendwann öffnen wird, total abgefahren. Eine sog. Sicherheitsgarde achtet auf die Einhaltungen der Gesetze. Es ist heiß und bedrückend, die Schlange vor dem Tor wird immer länger. In diesem totalitären System versuchen die Menschen irgendwie zu überleben und wir lernen einige dieser Protagonisten kennen bspw. Yahya, der eine Kugel im Becken stecken hat und bald operiert werden müsste oder Ines, die eine Unbedenklichkeitsbescheinigung benötigt. Die Situation scheint immer aussichtsloser und verzweifelter... Das Cover ist sehr gut gewählt, es passt super zum Inhalt. Mir hat das Buch gut gefallen. Anfänglich fiel mir der Schreibstil nicht ganz leicht und ich musste erst mal in die Geschichte finden. Die Spannung steigt jedoch von Kapitel zu Kapitel und die Handlung bekommt einen roten Faden. Die junge Autorin und Menschenrechtlerin hat hier vermutlich die Revolution , die Aufstände und den arabischen Frühling thematisiert und somit eigene Perspektiven und Erfahrungen mit einfließen. Die Szenen vor dem Tor sind sehr bedrückend und düster. Es ist teilweise sehr bedrückend und der Gedanke, dass man in so einer Schlange stehen muss,um bspw. Zum Arzt gehen zu können ist schrecklich, ich konnte die Hitze und Enge förmlich spüren. Trotzdem hätte ich mir phasenweise mehr Szene vor dem Tor gewünscht. In dem Buch geht es auch viel um zwischenmenschliche Beziehungen der Protagonisten, die mir persönlich etwas blass geblieben sind. Fazit: Ein kluges Buch, sehr bildhaft und realitätsnah geschildert. Eine Geschichte um Unterdrückung und die Folgen von totalitäre Staatsformen. Von mir gibt es 4 Sterne.

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