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Rezension zu
Das Tor

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine erschreckende Dystopie

Von: Literaturblogsaarland
06.05.2020

Inhalt : Ein nicht näher benanntes Land im Nahen Osten: Seit der Niederschlagung der Revolution brauchen die Bürger für jede noch so kleine Kleinigkeit in ihrem Leben – sei es die Überweisung zum Arzt oder die Erlaubnis, Brot zu kaufen – die Genehmigung des Staates. Um die zu erhalten, müssen sie sich vor einem riesigen Tor anstellen, das angeblich jeden Tag nur einer gewissen Anzahl an Anträgen stattgibt. In Wirklichkeit aber öffnet sich das Tor niemals, und die Schlange der Menschen, die in der glühenden Hitze warten, wird länger und länger, ihre Verzweiflung immer größer. Und doch will keiner von ihnen die Hoffnung aufgeben, dass das Tor eines Tages aufgehen wird ... Vita : Basma Abdel Aziz wurde 1976 in Kairo, Ägypten, geboren. Sie arbeitet als Künstlerin, Schriftstellerin und Psychiaterin, wobei sie auf die Behandlung von Folteropfern spezialisiert ist. In ihrer Heimat setzt sie sich unermüdlich für den Kampf gegen Unterdrückung und Verletzung der Menschenrechte ein. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Kairo. Meine Meinung : Wir befinden uns in einem nicht näher benannten arabischen Land im Zeitalter nach den sogenannten " schändlichen Ereignissen". Für die alltäglichsten Dinge brauchen die Menschen eine Genehmigung. Dafür muss man sich vor dem Tor anstellen. Da sich dieses Tor aber schon lange nicht mehr geöffnet hat, wird die Menschenschlange davor immer länger und länger. Hierbei lernen wir unseren Protagonisten Yahya kennen. Nach und nach erfahren wir, dass er bei den kriegerischen Aufständen angeschossen wurde und er für die rettende Operation eine Genehmigung braucht. Eine alte Frau, die in der Nähe wartet, braucht sogar für den Kauf eines Laibes Brot eine Genehmigung durch das Tor. Die Autorin beschreibt in erschreckender Weise das Leben in einem absolut totalitären Staat, in dem die Menschen geduldig Tag für Tag in der sengend heißen Sonne vor einem geschlossenen Tor ausharren. Unfassbar eindringlich beschreibt Basma Abdel Aziz die Willkür dieses Staates, der jederzeit und ohne Ankündigung die Regeln ändern kann. Gleichzeitig spürt man als Leser aber deutlich die Hoffnung der Menschen, dass sich das Tor doch noch für sie öffnet. Ich hätte mir vielleicht noch mehr Einblick in das Leben der Menschen gewünscht, so streifen wir aber nur die Schicksale der einzelnen Personen am Rande. Das Ende war für mich nicht ganz befriedigend, sondern hat mich mit vielen Fragezeichen zurückgelassen. Dadurch bleibt aber viel Raum für eigene Gedanken. Für mich war dieses Buch eine unter die Haut gehende Dystopie, die noch lange nachhallen wird. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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