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Rezension zu
Römisches Finale

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf den Spuren der 'Ndrangheta...

Von: Marcus Freisem aus München
09.05.2020

Nachdem ich bereits das Erstlingswerk „Tödliche Sonate“ der im schweizerischen Tessin lebenden Konzertgeigerin Natasha Korsakova in Windeseile verschlungen hatte, erging es mir mit ihrem zweiten Titel „Römisches Finale“ nicht anders. Auch dieses Buch habe ich wieder in nur zwei Tagen förmlich aufgesaugt. Mit dieser Story in der mir ohnehin bestens vertrauten Pianistenszene ist Korsakova wirklich wieder ein geniales Werk gelungen. Wie schon in der „Tödlichen Sonate“ zieht sich die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite einem roten Faden gleichend ohne Längen oder Verzögerungen durch die Geschichte und wartet mit vielen Überraschungen im Handlungsverlauf auf. Die Autorin brilliert erneut mit grosser fachlicher Kompetenz aus der Klassik- und Konzertszene, gewährt tiefe Einblicke in sensible und zerbrechliche Künstlerseelen und zeigt aber genauso schonungslos die brutale und unerbittlich grausame Welt der 'Ndrangheta mit ihren eigenen Gesetzen und ihrer Parallelwelt auf. Situative Schilderungen oder Ortsbeschreibungen verfasst Natasha Korsakova mit solcher Detailliebe und Genauigkeit, dass man sich förmlich an den Ort des Geschehens versetzt fühlt und den warmen Mairegen und die stickig schwüle Luft in Rom riecht und spürt und das Rauschen der riesigen Schirm-Pinien im Wind hört. Zudem spickt sie ihre Story mit herrlichem Humor und verleiht damit ihren beiden Helden, dem römischen Ermittlerduo Commissarion Di Bernardo und Ispettore Del Pino ganz eigene Charaktere: Dionisio Di Bernardo, dieser etwas kautzige aber liebenswürdige und warmherzige, in seine Kollegin dauerverliebte, immer äusserst adrett gekleidete, Krawatten liebende und für seinen pubertierenden Sohn beste Vater der Welt; und Roberto Del Pino, ein junger, hoch gewachsener und schlaksig daherkommender, rote Sneakers, speckige Jeans und gefakete Designer-Klamotten liebende, sehr scharfsinniger kumpelhafter Ispettore am Anfang seiner Karriere, dessen gesamter Lebensinhalt -so könnte man meinen- nur aus Essen und vertilgen riesiger Portionen italienischer Pastagerichte, Dolci und Junk Food besteht. Man kann nicht anders..., diese beiden Typen muss man einfach ins Herz schliessen und mitfiebern und zittern, wenn sie die gefährlichen Spuren der kalabrischen Mafia verfolgen... Auch dieser Krimi packt und fesselt seine Leser wieder bis zur letzten Zeile und ist genialer Stoff für eine Verfilmung vor der Kulisse der „Ewigen Stadt“.

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