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Rezension zu
Doktor Maxwells chaotischer Zeitkompass

Archäologie rückwärts

Von: thursdaynext
15.05.2020

Madeleine aka Max, die sympathisch heldenhafte Chaotin aus Jodi Taylors “The Chronicles of St. Mary´s”, war fleißig und ist zu Dr. Maxwell aufgestiegen. Da kann frau mit ner Freundin schon mal einen Ausflug ins viktorianische England zu einem Jack-The-Ripper-Kurztrip schreiben machen. Nicht nur das, sie erlebt kurzfristig auch einen rasanten Aufstieg zur Chefin eines St. Mary’s. Immer wieder interessant, wie sich Menschen verändern, die in Machtpositionen gelangen. Max verfügt, zumindest vorübergehend, über ein wenig mehr Verständnis für die Maßnahmen, die einem die Verantwortung für andere Menschen aufbürdet. Das alles liest sich fluffig und nett, recht abrupt durch die Zeitsprünge und ein wenig melodramatisch wegen Max Liebesbeziehung zum Sicherheitschef, die eine unangenehme Wendung nimmt. Natürlich geht alles gut aus, zumindest in diesem Band, denn Zeit ist im Institut ja sehr relativ und die Folgebände sind schon erschienen, zumindest im Original. Spannend fand ich den Unterschied zwischen der deutschen Übersetzung die Marianne Schmidt fast wortwörtlich geliefert hat und dem englischen ausschreiben Original „A Symphonie of Echos“, das sich trotz gelungener Übersetzung geschmeidiger und witziger liest. Muss an der Sprache liegen, die Taylors knappen Stil und die zahlreichen Actionszenen wohl besser bedient. Wer kann, sollte sich das Original von Headline gönnen. Dr. Maxwells Chaotischer Zeitkompass gefiel mir nicht ganz so gut wie das kuriose Zeitarchiv, das Lob & Hudel auslöste. Das könnte daran liegen, dass die im ersten Band als so genial empfundenen Gegebenheiten und Gadgets nun bereits bekannt sind und somit der WOW-Effekt etwas magerer ausfiel oder an der ein wenig an H.P. Lovecraft erinnernden Einstiegsstory. Vielleicht auch wegen der ein wenig schwülstig rüberkommenden Lovestory, die ein bisschen lästig empfunden wurde. Auch an den abrupten Wendungen und Wechseln im Erzählrhythmus, könnte es gelegen haben, die mich ab und an dazu brachten, nochmal zurückzublättern, um zu schauen, was ich womöglich überlesen habe. Es gab nichts. Werde ich der Reihe dennoch treu bleiben? Unbedingt, denn sie ist frech, frisch und die weibliche „Heldin“ mit ihrem pragmatisch chaotischen Charme und ihrer harten Kindheit ist für mich immer noch herrlich skurril mit ihrem flapsigen Ich – Erzählercharme und den Zeitreisegeschichten, samt kruder Action kann ich nicht widerstehen. Fazit: Zeitreisen, Action und geschichtliche Ereignisse verpackt in knackig rasanter Urban Fantasy mit mal besseren, mal miesen Jokes. Das Buch ist ein amüsanter Lesesnack, den man sich gönnen kann, um ein wenig eskapistische Abenteuer in der Zeit zu erleben.

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