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Rezension zu
Nur eine böse Tat

Klischeebehaftet, aber wieder sehr spannend

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
19.05.2020

Wieder ein dicker Wälzer in der Krimireihe um Inspector Lynley und Barbara Havers - ein Ermittlerteam, das ich über die Jahre einfach ins Herz geschlossen habe! Auch wenn die Autorin (noch immer) etwas antiquiert wirkt in manchen Momenten, grade was Thomas Lynley anbelangt, mag ich ihren Stil und vor allem ihre ausgefeilten Persönlichkeitsprofile. Damit hat sie mich hier wirklich sehr überrascht, denn die Entführung, um die es hier vordergründig geht, zeigt Schattenseiten auf, die man eigentlich gar nicht sehen möchte. Aber: dadurch erkennt man auch sehr gut, zu was Menschen fähig sind, wenn sie bedroht werden. Nicht körperlich, sondern seelisch und wie diese Angst um sich greift und zu Verzweiflungstaten führt, die man vorher kaum für möglich gehalten hätte! Der Schauplatz ist dieses Mal nicht nur London sondern auch die beschauliche Stadt Lucca in Italien in der Toskana. Dieser Ortswechsel war erfrischend, auch wenn das Thema dahinter natürlich beängstigend war - aber Elizabeth George hat auf jeden Fall den italienischen Charme eingefangen, der sich in der Beschreibung der Schauplätze wie auch in den Figuren widergespiegelt hat. Es gab dieses Mal am Anfang keinen langen Aufbau. Die wichtigen Personen, um die es geht, sind aus den Vorbänden bekannt und dadurch konnte man gut sofort eintauchen. Wobei man sich doch öfter gefragt hat, wer jetzt hinter was steckt, denn die Spuren sind vieldeutig und erstmal nicht so einfach zu durchschauen! Barbara Havers jedoch ist überzeugt - und wenn sie sich mal in etwas verbissen hat, lässt sie ja nicht so einfach wieder los. Ihr Engagement und ihre Loyalität, davon könnte sich der ein oder andere eine Scheibe abschneiden - umso tragischer ist sie als Figur für mich, da sie in ihrer Einsamkeit so leidet. Lynley und Barbara waren ja schon öfter in Zwickmühlen, wenn private Verbindungen in die Ermittlungen hineingespielt haben, und hier kommt es so offen zum tragen wie bisher noch nie. Diese Entscheidungen zu treffen, wem man vertraut, wen man deckt und für wen man alles riskieren kann, das war auch ein sehr fesselnder und nahe gehender Aspekt in diesem Fall. Ein bisschen weniger Klischees hätten dem ganzen vielleicht ganz gut getan und das Verhalten mancher Charaktere war etwas überzogen - hier hätte man ruhig etwas kürzer treten können. Die italienischen Floskeln während dem Aufenthalt in der Toskana haben den Flair des Schauplatzes unterstrichen, hätten aber auch etwas weniger sein können - ich konnte nicht alles immer zuordnen, auch wenn das meiste im Zusammenhang schlüssig war.

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