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Rezension zu
Die glorreichen Sechs

Die glorreichen Sechs (Royce Buckingham)

Von: Poldi
22.05.2020

Prinz Casper hatte mit einer ebenso einfachen wie angesehenen Position am Hofe seiner Tante gerechnet. Doch stattdessen schickt sie ihn als Steuereintreiber durch ihr Königreich, was dem verwöhnten jungen schwer fällt – nicht nur wegen der Unannehmlichkeiten der Reise, sondern auch weil er sich bei seinen neuen Untergebenen erst Ansehen erarbeiten muss. Dabei lernt er mehr über das Land, seine Sitten und überraschenderweise auch seine Tante, die Königin… Royce Buckingham hat mit „Die glorreichen Sechs“ einen neuen Fantasy-Roman verfasst, der wie schon „Die Klinge des Waldes“ in sich abgeschlossen ist und dem Leser ein komplett neues Setting bietet – mal eine Abwechslung zu den zahlreichen Mehrteilern. Unter 600 Seiten hat er dafür vorgesehen und schafft es, das Königreich, in dem Hauptfigur Prinz Casper lebt, sehr lebendig wirken zu lassen. Verschiedene Völker, unterschiedliche Landschaften, zahlreiche fremdartige Sitten und Gebräuche – das alles wirkt sehr lebendig und abwechslungsreich. Durch verschiedene Erzählstränge hat der Autor es auch geschafft, die sehr organisch einzubauen, doch an einigen Stellen hätte ich mir mehr Informationen zu einem bestimmten Aspekt gewünscht. Man merkt, wie liebevoll und detailreich er diese Welt gestaltet hat, wie umfangreich sie erdacht wurde, aber eben auch, dass an der einen oder anderen Stellen zugunsten der Handlung und einer nicht aus dem Ruder laufenden Seitenanzahl Details weggelassen werden mussten. Verständlich und nicht so ausgeprägt, den Roman nicht zu mögen, mein Wissensdurst ist aber nicht ganz gestillt. Im Gegensatz dazu sind die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und hinterlassen jeder seine eigenen Spuren in der Handlung – allen voran natürlich Prinz Casper, der sich vom verhätschelten und naiven Prinzen zu einem wahren Anführer und klug entscheidenden Mann entwickelt. Diese Wandlung ist gekonnt in die Gruppendynamik der titelgebenden „glorreichen Sechs“ eingebunden und schreitet mit ihr voran. Es ist sehr anschaulich geschildert, wie die Gruppe immer weiter zusammenwächst und Casper langsam integriert wird. Toll ist auch, wie der Humor funktioniert und man nach ernsten oder bedrohlichen Passagen wieder etwas zu lachen hatte – auch wenn dies anfangs etwas zu ausgeprägt ist, was auf Kosten der Handlung und des Tempos geht. „Die glorreichen Sechs“ ist ein lebendiger und lesenswerter Roman, der mich mit seiner Charakterentwicklung, aber auch mit der Vielschichtigkeit der Welt und der clever erzählten Handlung überzeugt. Ein paar langatmige Passagen zu Beginn und eine gewisse Vorhersehbarkeit einiger Entwicklungen stören nur wenig, da auch immer mit viel Humor und Wortwitz für Stimmung gesorgt wird.

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