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Rezension zu
Zwei in einem Herzen

Emotional, wunderschön und ganz anders, als gedacht...

Von: Lea van Bold
25.05.2020

Ist in einem Herzen Platz für zwei großartige Männer? Die Antwort lautet Ja! Josie Silver hat mit "Zwei in einem Herzen" einen wundervollen Roman geschaffen, der sich nicht hauptsächlich um die Liebesgeschichte zwischen Jonah und Lydia dreht, sondern um Lydias Entwicklung. Ich liebe es, dass sich die Autorin so sehr auf die Protagonistin konzentriert hat und stets versucht, die richtigen Worte und Szenen zu finden, um Lydias Gefühlswelt zu beschreiben. Lydia Bird hat ihren Verlobten Freddie Hunter - wie geil ist denn bitte auch der Name? - bei einem Autounfall verloren und kämpft seitdem jeden Tag damit, ihr Leben ohne ihren geliebten Freddie zu führen. Das ist gar nicht so leicht, wenn man den Anderen mehr als 10 Jahre seines Lebens gekannt hat und derjenige von einer auf die nächste Sekunde verschwunden ist. Sie rutscht in ein gefährliches Spiel, in dem sie mit zwei Welten jonglieren muss. In der realen Welt ist Freddie tot. In der Traumwelt lebt Freddie und sie planen noch immer ihre Hochzeit und könnten nicht glücklicher sein. Doch nicht nur die Traumwelt hält sie afrecht, auch Jonah Jones ist für sie da. Sie sucht bei ihm Trost, denn er kann ihren Schmerz verstehen und ihr helfen. eben diesen Schmerz verschwinden zu lassen. Ganz so einfach ist die Beziehung zwischen den Beiden allerdings nicht, denn lange Zeit haben die Zwei gar keinen Kontakt und nachdem die Wahrheit über den Unfall herauskommt, ist Lydia noch lange wütend auf Jonah. Doch das vergeht, denn Jonah und Lydia sind schon seit der frühen Schulzeit miteinander befreundet. Also viel länger, als sie Freddie kennen und Jonah nun Freddies bester Freund wurde. Lydias Entwicklung in dieser Geschichte ist unglaublich emotional. Sie versucht mit aller Macht Freddie in ihren Gedanken und Träumen am Leben zu erhalten und so bleibt in ihrem Haus und an ihr selbst erstmal alles so, wie es ist, weil Freddie das gewollt hätte. Erst mit der Zeit erkennt sie, dass sie nicht in der stagnierenden Phase bleiben kann und etwas verändern muss. Zunächst einmal das Haus und irgendwann auch sich selbst. Spätestens als ihre Schwester Elle schwanger wird, wird ihr klar, dass ihre beiden Welten sich immer weiter von einander entfernen und setzt alles daran, zu sich selbst zurückzufinden. Zu der neuen Lydia, die in der realen Welt ohne Freddie lebt. Viel zu lange hat sie an der alten Lydia in der Traumwelt festgehalten. Die Geschichte ist nicht besonders dramatisch oder kann mit einer gravierenden Vergangenheit aufwarten. Aber sie hat authentische Charaktere. durch die einem erst wirklich bewusst wird, was es bedeutet einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich konnte mich in Lydia hineinversetzen, weil ihre Gedanken einfach so gut beschrieben waren. Ihre Handlungen konnte ich nachvollziehen, denn wer will nicht noch mehr Zeit mit dem gestorbenen Verlobten verbringen? Ich konnte aber auch die Handlungen der Nebencharaktere nachvollziehen. Besonders als Elle und Lydias Mutter sich kurzzeitig von ihr abgewandt haben. Sie haben sich schließlich monatelang um Lydia gekümmert und plötzlich ist sie nicht durch die Kraft ihrer Familie wieder sie selbst, sondern durch einen Selbstfindungstrip nach Kroatien? Da kann man als Familie schonmal durchdrehen. Auch Jonah hatte den ein oder anderen Gastauftritt in der Geschichte. Die Liebesbeziehung zwischen ihm und Lydia ist sehr schleichend, sanft und süß. Es kommen keine stürmischen Küsse und Liebesakte drin vor. Es ist einfach die Zusammenkunft zwischen zwei besten Freunden, die ihre Freundschaft für viele Jahre hintan gestellt haben und sich langsam bewusst werden, dass sie mehr füreinander empfinden. Zumindest Lydia wird sich dessen bewusst, denn Jonah weiß schon länger um seine Gfühle für Lydia. Ich habe dieses Buch geliebt! Ich hatte am Ende ein Lächeln im Gesicht und das zeichnet für mich einen guten Roman aus. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Das Gefühl, dass die Geschichte etwas ganz Besonderes ist und sie sich für immer in mein Gehirn brennen wird. Dafür ist der Schreibstil wunderbar locker und leicht. Ich bin durch die Seiten geflogen, wollte wissen wie es weitergeht und wie Lydia im Endeffekt ihre Trauer bewältigen kann. Auch in diesem Werk der Autorin ist die Kapiteleinteilung einzigartig. Die komplette Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre und ist immer in "Wach" und "Im Schlaf" unterteilt. Am Anfang war es etwas verwirrend, doch mit der Zeit habe ich die Momente herbeigesehnt, wenn Lydia ihren Freddie noch einmal wiedersieht. Zudem macht die Geschichte riesige Sprünge und alles, was man verpasst hat, wird in ein paar Sätzen zusammengefasst, sodass man gut über die Dinge Bescheid weiß, die passiert sind zwischen zwei Kapiteln. Das Ende des Buches kommt unerwartet. Vom Gefühl her könnte die Geschichte noch ein bisschen länger dauern, aber sie hätte vor 50 Seiten auch schon vorbei sein können. Dann wäre das Ende offener gewesen. So ist das Ende einfach da, aber es passt auch wieder sehr, da Lydia endlich die ist, die sie sein soll und alles in ihrem Leben seinen Platz gefunden hat. Fazit: Eine klare Leseempfehlung! Allerdings muss man bedenken, dass man das Rad nicht neu erfinden kann und die Idee hinter der Geschichte schon des Öfteren veröffentlicht wurde. Dennoch kann das Buch mit der ganz besonderen Sichtweise Lydias und der Erzählweise der Autorin aufwarten. Ich habe bisher selten Bücher gelesen, in denen die Liebesgeschichte eher zweitranging, aber doch wundervoll ist.

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