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Rezension zu
Die Auslese - Nur die Besten überleben

Ein wahres (Aus-)Lese-Abenteuer

Von: Tina Herr
04.05.2015

Die Gedanken zum Buch "Die Auslese" ist ein typisch dystopischer Roman. Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft, in der die Erde durch mehrere Weltkriege fast vollständig zerstört ist. Die wenigen Überlebenden siedeln sich in Kolonien an - verstreut über das Land, das früher einmal die USA war. Die Menschen versuchen alles in ihrer Macht stehende, ihr Land wieder urbar zu machen und aufzubauen. Die Kinder erhalten eine möglichst gute und umfangreiche schulische Ausbildung. Die erfolgreichsten von ihnen werden nach ihrem Schulabschluss für die sogenannte Auslese ausgewählt - ein Prüfungsverfahren, welches die besten der Besten herauszufiltert. Denn die stärksten Kandidaten sollen im Anschluss an ihre Prüfung an der Universität studieren, um als die neuen Anführer des Landes ausgebildet zu werden. Malencia Vale - von ihren Freunden Cia genannt - ist eine der Auserwählten. Gemeinsam mit ihren Schulfreunden Tomas, Malachi und Zandri soll sie an der Auslese, die in der Hauptstadt Toso stattfindet, teilnehmen und während der vier Prüfungsphasen ihre Stärken und Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ihre anfängliche Begeisterung und ihr Stolz auf ihre Nominierung löst sich jedoch in Luft auf, als sie erleben muss, wie herausfordernd und grausam das Testverfahren tatsächlich ist. Doch Cia ist bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und sich von den Prüfern nicht in die Knie zwingen zu lassen. Ihre Intelligenz, ihr Durchhaltevermögen, ihre Zähheit und ihr starker Wille kommt ihr in vielen Situationen zugute. Und obwohl sich Cia im wahrsten Sinne des Wortes durch die Auslese kämpft, verliert sie dabei nie ihr "gutes Herz" und ihre Bereitschaft, ihren Konkurrenten Hilfe anzubieten. In Tomas findet sie einen zuverlässigen Partner, der ihr treu zur Seite steht und sie besonders während der letzten - heikelsten - Prüfung unterstützt. Ob oder wie Cia es schafft, die Auslese durchzustehen, wird an dieser Stelle selbstverständlich nicht verraten. Da die Autorin die Geschichte aus Cias Sicht erzählt und dafür die Ich-Perspektive gewählt hat, können wir das junge Mädchen während ihres gesamten Prüfungsprozesses begleiten und die Auslese mit ihren Augen sehen. Somit bekommen wir einen guten Einblick in ihre Überlegungen, Ängste, Fragen und Emotionen. Während Cias Motive sowie ihr ganzer Charakter offen vor uns liegt, bleiben die Motive der anderen Kandidaten meist im Dunkeln. Wir wissen nicht, wem Cia vertrauen kann - wer Freund und wer Feind ist. Sogar Tomas, mit dem sie eine immer tiefere Freundschaft verbindet, scheint ein Geheimnis vor Cia zu verbergen. Durch diese Unklarheiten gelingt es der Autorin Joelle Charbonneau sehr gut, immer mehr Spannung aufzubauen und diese auch bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Der Prozess der Auslese an sich, den Joelle Charbonneau rasant und action-reich erzählt, verstärkt zudem die Spannung und lässt uns atemlos und gebannt die Handlung verfolgen. Die eigene Meinung Mir hat es großen Lese-Spaß gemacht, gemeinsam mit Cia die kniffligen Aufgaben der Auslese zu durchleben. Ihre Persönlichkeit war mir von Anfang an sympathisch und ich habe Cia gespannt und begeistert bei ihren - meist sehr aufregenden - Abenteuern begleitet. Mir ist positiv aufgefallen, dass Cia nicht nur den Prozess der Auslese durchläuft, sondern auch einen Veränderungs-Prozess ihres Charakters erlebt. Mit jeder bewältigten Aufgabe und jeder weiteren Prüfung wird sie mutiger, entschlossener, stärker. Und trotzdem behält sie immer ihren weichen Kern, der sie so liebenswert macht. Ihr Mitstreiter und Begleiter Tomas dagegen wirkt relativ blass, sein Charakter flach. Obwohl er im Buch eine wichtige Rolle spielt, hatte ich das Gefühl, nicht genug über ihn zu wissen und zu erfahren. Meiner Meinung nach hätte die Autorin seine Figur noch deutlich besser ausarbeiten können. Vielleicht hätte dann die Liebesgeschichte, die sich nur am Rande abspielt, auch noch lebendiger und romantischer - und nicht derart konstruiert - gewirkt. So hatte ich den Eindruck, als "müssten" Cia und Tomas sich zwangsläufig ineinander verlieben. Nichtsdestotrotz hat Joelle Charbonneau mit diesem Auftakt der "Auslese"-Trilogie eine mitreißende und packende Dystopie verfasst, die mich von Anfang bis Ende in ihren Bann gezogen hat. Besonders gelungen fand ich auch, wie die Autorin die zukünftige Welt und das Leben der Menschen in dieser zerstörten Welt beschreibt - eindrucksvoll, anschaulich und ein Stück weit realistisch. Dabei legt sie den Schwerpunkt nicht nur auf die verwüstete, trostlose Umwelt, sondern auch auf die Bemühungen und den Willen der Bevölkerung, sich dieser "neuen" Welt anzupassen, sie zu verändern und zu verbessern. Natürlich erzeugt Joelle Charbonneau in ihrem Roman an vielen Stellen eine bedrückende Atmosphäre - das ist typisch für eine Dystopie. Dennoch ist die Handlung insgesamt von einer dynamischen und hoffnungsvollen Stimmung geprägt - mit der Perspektive, nach vorne zu schauen. Ich werde mich auf jeden Fall mit Cia in das nächste (Aus-)Lese-Abenteuer begeben und freue mich schon auf eine spannende Fortsetzung dieser Dystopie. Infos zur Trilogie Der zweite Band der "Auslese"-Trilogie ist im Januar 2015 unter dem Titel "Nichts vergessen und nie vergeben" erschienen. Der finale Teil soll voraussichtlich Anfang 2016 veröffentlicht werden. Das Fazit "Die Auslese - Nur die Besten überleben" ist der mitreißende, actiongeladene Auftakt einer dystopischen Trilogie, die ich allen Liebhabern dieses Genres gerne empfehlen möchte. Ein wahres (Aus-)Lese-Abenteuer! :-)

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