Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Im Wartezimmer der Unsterblichkeit

Wie könnte unsere Zukunft aussehen?

Von: Gudrun4
29.06.2020

Mich interessieren immer Zukunftsmodelle oder -visionen, die nicht destruktiv sind. Von diesem Buch fesselte mich schon die Leseprobe mit dem Untertitel “Reisebericht aus der Welt von Morgen” und der geheimnisvollen Prophezeiung. Der 43-jährige Autor glaubt zwar nicht von vornherein an solche Dinge, macht sich aber dennoch auf eine Reise zu verschiedenen Punkten der Erde, an denen etwas passiert, dass irgendwie mit der Zukunft der Menschheit zu tun hat. Der Autor reist zu Menschen, die Projekte ersonnen haben, die ihnen Überleben (durch Gefrierkonservierung oder in unterirdischen Bunkern) sichern soll, die das Überleben von Natur trotz Artensterben ermöglichen soll, die das Leben der Menschen durch Genmanipulation verbessern soll und andere Verrücktheiten. Keines der Projekte ist eine Idee für ein zukünftiges Leben der Menschheit auf unserem Planeten, mir erscheinen sie alle wie eine Resignation und die Suche nach einer privaten Nische oder nach Schadensbegrenzung. Mich fesselte bei der Lektüre längst nicht alles. Ich finde einige Projekte durchaus spannend und sinnvoll (z.B. die Samenbank für vom Aussterben bedrohter Pflanzen), einiges tatsächlich beängstigend (das Klonen in Südkorea), anderes aber als komplett verzichtbar ( z.B. Bunker). Einige philosophischen und religiösen Betrachtungen habe ich nicht verstanden, genauso wenig, wie ich einige wissenschaftlichen Hintergründe zu abgehoben fand. Beim Autor lösen einige der sogenannten Zukunftsprojekte eher Angst vor dem “ewigen Leben” aus und er fragt sich unterwegs immer öfter, ob seine Reise ihn seinem persönlichen Ziel näher bringen kann. Ein wenig aus dem Rahmen fällt für mein Gefühl das Kapitel “Wächter am Rand der Welt” über die Klimaforscher in der Arktis, in dem keine verschrobene Überlebensstrategie gesucht wird, sondern Erklärungen für den unaufhaltsamen Klimawandel und die Hoffnung ausdrückt, dass die Erde mit allen kommenden Veränderungen trotzdem - wenn auch anders - schön und lebenswert bleibt. Doch vielleicht ist auch gerade das der Punkt, dass der Autor zu der Einsicht kommt, dass er sein verbleibendes Leben besser mit seiner Familie als weiter auf der Flucht vor dem Tod zu verbringen. Insgesamt ist es ein sehr interessantes Buch, dass durch die angehängten Fotos hervorragend abgerundet wird.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.