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Rezension zu
Todesurteil

Starker Thriller

Von: Seitenwiese
05.05.2015

Der zweite Fall für Maarten S. Sneijder hat es wirklich in sich. Während Sabine Nemez in Düsseldorf ihre Ausbildung an der Akademie des BKA antritt, wird in Wien die vermisste Clara in einem Waldstück aufgegriffen, auf ihrem Rücken blutige Tätowierungen aus Dantes Inferno. Scheint es zunächst noch so, dass die beiden Handlungsstränge um Sabine Nemez und die Wiener Staatsanwältin Melanie Dietz in absolut keinem Zusammenhang stehen, so entwickelt sich schon bald eine recht tödliche Verbindung. „Todesurteil“ ist nicht nur meine erste Bekanntschaft mit Herrn Sneijder, sondern auch meine erste Bekanntschaft mit Andreas Gruber. Nachdem ich das Buch gelesen habe, musste ich erst mal auf Streifzug nach mehr Gruberschen Lesestoff gehen und ich denke, das spricht Bände über die Qualität von „Todesurteil“. Auch wenn es sich um den zweiten Teil einer Ermittlerreihe handelt, so hatte ich als Neuling zu keiner Zeit das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. Maarten S. Sneijder ist ein sehr verschrobener und mürrischer Zeitgenosse, aber das begreift und versteht man auch ohne seinen ersten Fall zu kennen. Durch die beiden zunächst völlig alleinstehenden Handlungsstränge kommt schon von Anfang an keine Langeweile auf. Während Sabine Nemez alte Fälle aufrollt und dabei auf mysteriöse Zusammenhänge stößt, muss sich Melanie Dietz in Wien mit der entführten Clara, deren grausamen Schicksal und weiteren auftauchenden Kinderleichen herumplagen. Es dauert sehr sehr lange, bis die beiden Handlungen ineinander verwoben werden, aber das ist zu keiner Zeit störend, denn sie sind für sich schon spannend genug. Man kommt auf den knapp 600 Seiten nicht ohne einzige Pause aus, immer muss man wissen wie es weiter geht und kontinuierlich tun sich neue Ergebnisse und Wendungen auf, die die Spannung nur noch weiter in die Höhe treiben. In diesem Buch gibt es nicht eine Seite, die irgendwie langweilig oder überflüssig ist. Obwohl dieses Buch als Sneijders zweiter Fall auftritt, kommt der gute Mann doch enorm wenig darin vor. Hätte ich nicht vorher irgendwo gelesen, dass er schon mal eine tragende Ermittlerrolle gespielt hat, ich hätte ihn glatt als Nebenfigur abgestempelt. Aber gut, gegen die vorherrschende Frauenpower hatte er wohl keine Chance! Denn mit Nemez und Dietz bekommt der Leser in Düsseldorf und Wien zwei absolut charismatische Powerfrauen geboten, die beide unheimlich kämpferisch und sympathisch sind, ohne sich dabei wie Zicken oder Prinzessinnen aufzuführen – so mag ich das. Und überhaupt ist es so, dass die Charaktere hier alle irgendwie außergewöhnlich und spannend sind. Keiner, nicht mal der kleinste Nebendarsteller, ist auch nur ansatzweise durchschaubar, was natürlich für jede Menge Überraschungen sorgt. „Todesurteil“ ist ein unglaublich spannender Thriller, der mich zu keiner Zeit gelangweilt hat. Man kann die Finger nicht davon lassen, versucht seine Theorien aufzustellen und wird am Ende doch überrascht. Dass Sneijder etwas an den Rand gedrängt wird ist schade, aber dank der starken Damen absolut verschmerzbar. Absolute Empfehlung für Thrillerfans und definitiv nicht mein letztes Buch von Andreas Gruber.

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