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Rezension zu
Vaters Wort und Mutters Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Erzählung über eine dysfunktionale Familie, über Liebe und Hass, über Gerechtigkeit und den Traum von Freiheit sowie über Selbsterkenntnisse und den Mut, eigene Wege zu gehen

Von: schnäppchenjägerin
24.06.2020

Siri und Pentti Toimi leben auf einem Bauernhof im Norden Finnlands und haben vierzehn Kinder. Zwei von ihnen sind bereits im Kleinkindalter verstorben. Siri kümmert sich um die Kinder, die 1981 noch zu Hause wohnen, auch wenn sie nicht alle gleich liebt. Pentti wird dagegen von den Kindern gefürchtet und betrachtet sie nur als billige Arbeitskräfte. Im Winter 1981 ereignet sich ein schwerer Unfall, bei dem das zweitjüngste Kind Arto schwer verletzt wird. Dadurch wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die das Familienleben dauerhaft verändern. "Vaters Wort und Mutters Liebe" ist eine komplexe Familiengeschichte, die kapitelweise aus der Perspektive von Siri oder eines ihrer Kinder erzählt wird, während der Vater Pentti selbst nur in Form eines langen Briefes eine eigene Stimme bekommt. Dabei beginnt der Roman im Winter 1981 als Ausgangspunkt, springt jedoch während der Erzählungen immer wieder in die Vergangenheit und zu Episoden, die für einzelne prägend waren. Auf diese Weise lernt man die ganz unterschiedlichen Charaktere kennen, wobei es trotz der Vielzahl der Figuren aufgrund ihrer differenzierten Eigenheiten nicht schwierig ist, den Überblick zu behalten. Die vergangenen Ereignisse sind ohne Zusammenhang, während in der Gegenwart der Unfall dazu führt, dass sich die Familie räumlich entzweit, die Kinder jedoch durch ein weiteres "Unglück" wieder bei ihrer Mutter zusammenfinden. Diese Zusammenkunft zeigt wiederum auf, wie unterschiedliche die Geschwister sind und dass sie nach wie vor gemeinsam einsam sind. Es ist eine außergewöhnliche Familiengeschichte, die trotz der Vielzahl jeden einzelnen Charakter bildhaft darstellt, wobei die Kinder auf unterschiedliche Art und Weise von ihrem Elternhaus geprägt sind und Probleme haben, Beziehungen zu führen oder Liebe zu empfinden. Ein Band der Geschwister ist nicht zwischen allen spürbar, was das Netzwerk untereinander eher locker erscheinen lässt. Es ist eine Erzählung über eine dysfunktionale Familie, über Liebe und Hass, über Gerechtigkeit und den Traum von Freiheit sowie über Selbsterkenntnisse und den Mut, eigene Wege zu gehen. Die Geschichte ist etwas sperrig und im Mittelteil weiß man nicht so genau, wohin sie eigentlich führen wird. Das Ende hat jedoch den erhofften Aha-Effekt, ist nicht unbedingt happy, schenkt jedoch Hoffnung und macht die Geschichte insgesamt gerade aufgrund ihrer Andersartigkeit faszinierend und lesenswert.

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