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Rezension zu
Das Haus am Ende des Fjords

Ein Island-Märchen: Feinfühlig und ruhig komponiert

Von: SimoneD
11.07.2020

Isving lebt ihren Traum als Besitzerin eines zauberhaften Bed & Breakfast in den isländischen Westfjorden. Umgeben von zauberhaftester Landschaft. Sogar mit eigenem Hot Pot und einem Pferdehof in der Nähe. Zwar ist Freizeit selten, aber Isving ist hier glücklich. Bis sie eine niederschmetternde Diagnose erhält und sich die Teilhaberin ihres Bed & Breakfast aus dem Staub macht. Doch das Schicksal hält noch mehr für die bescheidene Rothaarige bereit. So richtig durcheinander gerät Leben der leidenschaftlichen Brotbäckerin nämlich, als strömender Regen eines Abends einen späten Gast in ihr Haus schwemmt. Der schöne Mann reist inkognito. Denn der sensible Reisende ist ein bekannter Popstar. Seine Band – weltberühmt. Er will sich vom aufzehrenden Tour-Leben erholen. Sucht Inspiration für neue Lieder. Sehnt sich nach einer Muse. Isving ahnt davon jedoch lange nichts. Hach, da muss ich doch glatt schon wieder seufzen. Isving und Thór berührten mein Herz so sehr. Und dass, obwohl ich Charakteren mit extremen Biographien gegenüber sehr misstrauisch bin. Aber auch wenn ihre Lebensläufe durchaus besonders sind, fühlte ich mich den beiden nah. Wirkten sie kein bisschen abgehoben. Waren sie authentisch. Isvings Krankheit gehört nach und nach zu ihrem Leben. Wird nicht dramatisiert. Thórs Berühmtheit genauso wenig. Sie sind normale Menschen, mit besonderen Berufen. Besonderen Herausforderungen. Mehr nicht. Johansson komponiert die Liebesgeschichte ihrer musikalischen Protagonisten feinfühlig und ruhig. Gibt ihnen Zeit. Erzählt ihre Geschichte weiter. Das „Ich liebe Dich“ ist nicht das Ende. Dann beginnt die gemeinsame Geschichte erst. Die mindestens genauso spannend, genauso aufregend ist, wie das Kennenlernen. Die mitreißenden Beschreibungen der isländischen Landschaft, der herzlichen und aufgeschlossenen Menschen, des launischen Wetters vertieften meine Island-Verliebtheit. Wie gerne würde ich in den Flieger steigen und dieses atemberaubende Land entdecken. Lieber heute als morgen. Johanssons Bücher sind verführerischer als jedes Reiseprospekt! Als herzerwärmende Eastereggs verstecken sich Gastauftritte der Charaktere aus „Islandsommer“ in den Zeilen. Mein neugieriges Herz freute sich sehr, kleine Einblicke in das Leben der liebgewonnenen Menschen aus Johanssons erstem Islandroman zu erhaschen. „Das Haus am Ende des Fjords“ gefiel mir tatsächlich noch besser als „Islandsommer“. Der Stil erschien mir runder, die Sätze waren weniger ausufernd. Insgesamt empfand ich es als unaufgeregter und ausgewogener. Deswegen würde ich mich sehr freuen, wenn uns die Autorin auch noch ein drittes Mal auf die freundliche Vulkaninsel entführen würde. Wer weiß…

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