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Rezension zu
Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Humorvoll nach bekanntem Muster

Von: Michael Lehmann-Pape
08.05.2015

War es im letzten Roman Ewald, der mit seiner Planierraupe sich aus der bayrischen Provinz „davonmachte“, sich mit seiner Rita (und das nicht wenig) „verquert“ hatte, so ist es nun der Gartenbauer Georg Kempter (stur, maulfaul, genervt von seiner Tochter), dem die Pleite droht, der seine geliebte Piper in die Zahlung der Schulden mit einbringen soll und der daraufhin einfach abhebt. Nicht ohne das Gefühl im Übrigen zu haben, dass seine Frau sich in nicht so recht greifbarer Form auf Abwegen befindet und seine Tochter einfach einen „Schuss“ hat mit ihrer dumpfen Musik und ihren merkwürdigen Berufsvorstellungen. Wie das alles kam, dass Georg seit Jahren den Mund nicht mehr recht aufbekommt, gerade in seiner Ehe, dass er so massiv bärbeißig seinen Alltag lebt und wie das so kam, dass seine Gattin im blauen Kostüm über eine Landstraße trippelt (mit Folgen), das wird im Lauf der Geschichte nach und nach deutlich (in den eigentlichen Ursachen). Eine Geschichte vom „Suchen und Finden“ somit ist es, wieder, die Tschiersch ins einem bekannten, teils brüllendem, vielfach aber doch feinen Humor vorlegt. Denn auch wenn Georg gar nicht auf der Suche zunächst sich wähnt, sondern eher auf der Flucht, steht im Hintergrund natürlich die Unzufriedenheit mit „der Gesamtlage“ und die Sehnsucht nach echter Gemeinschaft und spürbaren Gefühlen. Dazu aber wird dieser Georg mit seiner Piper einige Umwege „fliegen“ müssen, einiges an „Weggeschichten“ erleben und seine Frau erstmal im Unklaren lassen. Wer nun allerdings die Geschichte um die Planierraupe bereits gelesen hat, der wird doch im Aufbau dieses Romans, in den Figuren und ihren Haltungen und Funktionen im Buch und im Ablauf der Ereignisse viel Bekanntes wieder erleben und auch das Ende der „kleinen Odysse) bereits früh vorwegahnen können. Dennoch gelingt es Tschiersch mit leichter Hand, gerade aufgrund seines ausgeprägten, teils auch skurrilen Humors, für vielfaches Schmunzeln und eine unterhaltsame Zeit bei der Lektüre zu sorgen.

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