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Rezension zu
Artefakt – Sternenpforte

Faszinierender SF-Blockbuster in gewohnt hochwertigem Schreibstil verfasst.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
20.07.2020

Auf einer sich alternativ entwickelten Erde müssen die Besatzung eines abgestürzten russischen Raumschiffs, eine britischen Expeditionsgruppe und ein Team aus herumstreunenden Menschen zusammenarbeiten, um zu überleben. Dabei versuchen sie herauszufinden, was sie zusammengeführt hat, denn alle stammen aus verschiedenen Paralleluniversen, in denen die Geschichte verändert wurde und zu unterschiedlichen Entwicklungen geführt hat. Das gesamte Sonnensystem wurde umgeformt und diese Weltingenieure sind anscheinend immer noch aktiv. . Jedes Mal, wenn ein neues Buch von Stephen Baxter erscheint, schlägt mein Leserherz schneller. Seine Bücher haben mich jahrelang begleitet und sind mir zum größten Teil nachhaltig im Gedächtnis haften geblieben. Auch wenn in letzter Zeit immer wieder Stimmen laut geworden sind, die Baxters Werke (ähnlich wie bei den neueren Büchern von Stephen Kind) vehement als „schlecht“ bezeichnen, weil sie angeblich nicht mehr innovativ oder die Charakter viel zu schwach ausgearbeitet sein würden. Vielen fehlt auch Action und Spannung. Nun denn, ganz so kann und will ich das nicht unterschreiben, denn Baxter schreibt aus meiner Sicht nach wie vor sehr hochwertig und man kann sich, sofern man sich darauf einlässt, in seinen Romanen und Handlungen hervorragend fallen lassen, weil sie nicht nach hundert Seiten enden. 😉 Nach einem fulminanten Start entwickelt sich „Artefakt – Sternenpforte“ zu einem ruhigen Buch, das viele von Baxters ehemaligen Fans enttäuscht. Die von ihm entwickelte Geschichte zeigt ein britisches Imperium nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Paralleluniversum. Baxter nimmt den Leser, wie schon so oft, auf eine Reise mit, die in verschiedene Universen, Zeitlinien und -stränge führt und eine alternative Zukunft zeigt, die durchaus ihre Reize hat. Stephen Baxter bleibt seiner Linie auch dahingehend treu, dass er einige Dinge mit seinem speziellen, trockenen und kritischen Witz beschreibt. Hinzu kommt, dass zwei Protagonisten wieder erscheinen, die der geneigte Baxter-Leser aus anderen Geschichten kennt: Reid Malenfant und Emma Stoney, die in einer anderen Zeitlinie ein neues Abenteuer erleben. Gegen Ende des Romans bekommt man an manchen Stellen das Gefühl, Baxter hätte unter Zeitdruck das Manuskript abliefern müssen. Zu schnell werden plötzlich einige Dinge abgehandelt, so dass die langatmige Erzählweise (und das ist keineswegs negativ gemeint) plötzlich fehlt. Es wirkt, als hätte Baxter zu diesem Zeitpunkt noch nicht an eine Fortsetzung gedacht (die demnächst aber in England bereits erscheint) und wollte die Story gewaltsam zu einem Ende führen. Letztendlich hat dieses Unterfangen aber dann doch nicht geklappt, so dass einige Fäden dennoch ins Leere laufen. Aber vielleicht sollte man Baxter, der in meinen Augen nach wie vor einer der besten SF-Autoren ist, eine Chance geben und den zweiten (oder gar dritten) Teil abwarten, um der Geschichte eine entsprechendes Ende verpassen zu können. Insgesamt hat mich die Geschichte jedenfalls überzeugt und der Titel enthält nur einen Punkt Abzug, weil Baxter es definitiv besser kann, wie er es in einigen seiner vorherigen Romane bewiesen hat. Seine Weltentwürfe machen nach wie vor Spaß und man sollte auf jeden Fall noch, wie gesagt, den zweiten Band abwarten. . Fazit: Faszinierender SF-Blockbuster in gewohnt hochwertigem Schreibstil verfasst. ©2020 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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