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Rezension zu
MAGIC: The Gathering - Die Kinder des Namenlosen

Die Kinder des Namenlosen

Von: The Librarians Book
23.07.2020

Meinung: Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir einige Rezensionen durchgelesen, vor allem schlechte. Darin stand, dass der Humor die Ernsthaftigkeit kaputt macht, man ohne Vorwissen nichts verstehen würde und das die Dämonen doch eher wie in einem Kinderbuch wirken. Das hat mich natürlich erstmal abgeschreckt und bei dem Zusatz, dass man Vorwissen bräuchte war ich etwas verdutzt. Also recherchierte ich und fand heraus, dass das Buch auf einem Kartenspiel namens Magic - The Gathering basiert. Ich habe vorher noch nie davon gehört und hatte schnell die Sorge, dass die Kritik einiger Leser berechtigt sei. Auch ich hatte keine große Lust vorher oder während des Lesens noch einige Infos einholen zu müssen, vor allem da solche Kartenspiele ja meist sehr komplex sind. Also machte ich mich ans Lesen und war auf alles Negative aus den Rezensionen gewappnet. Und was soll ich sagen, für mich hat sich keine der Kritiken bewahrheitet. Kommen wir zunächst zum Schreibstil. Brandon Sanderson kann sehr lebhaft schreiben und ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Die Schreibweise war sehr locker und nicht hochtrabend, was mir doch ab und an sehr gefällt. Jedesmal ein Buch zu lesen, was durch den Schreibstil harte Kost ist, ist auch nicht so das wahre. Daher war ich äußerst angetan und konnte das Buch auch innerhalb von zwei Tagen beenden. Ich mochte die Kommunikation zwischen den Charakteren sehr. Es hatte was lockeres, leichtes. Nichts verschrobenes oder altmodisches aufgrund der Tatsache, dass es sich hier bei den Protagonisten um einen Lord und eine Bürgerliche handelt. Da erwartet man doch sonst eher einen hierarchischen Umgang untereinander. Doch das blieb, zum Glück für mich, aus. Ok ich gebe zu, es ist nicht der spannendste Roman, den ich je gelesen habe. Aber das soll er meiner Meinung nach auch gar nicht sein. Er ist schließlich kein Thriller. Und ja, der Humor hat an manchen Stellen doch die Ernsthaftigkeit aus den Situationen genommen, aber wisst ihr was? Das ist vollkommen ok. Genau das hat den Roman so leicht gemacht. Es war keine ausschweifend durchdachte Story. Sie hat Sinn ergeben, es gab keine Logiklücken, aber tiefgründig wurde es nicht. Und genau dazu passt der Humor. Es wurden einige Dinge unausgesprochen gelassen und nicht über alles erfahren wir Hintergründe. Dazu müsste man sich dann wahrscheinlich doch mit dem Kartenspiel auseinandersetzen. Doch mich hat die Geschichte so gepackt, dass ich das tatsächlich in Betracht ziehen würde. Neue Sammelsucht für Caro (YEAH!), denn wie bei Pokémon oder Yu-Gi-Oh werden Kartenpacks gekauft, Karten gesammelt und Kartendecks zusammengestellt. Aber zurück zum Roman. Ja die große Spannung bleibt ein wenig aus, aber es gab schon einige Momente, in denen ich kurz die Luft anhalten musste und ich wusste bis zu dem entscheidenden Punkt nicht, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Und da haben wir doch die gewünschte Spannung. Aber nicht nur der Schreibstil und die Atmosphäre des Buches konnten mich fesseln, sondern auch die Charaktere. Da haben wir die beiden Protagonisten, Tacenda und Lord Davriel Cane, sowie etliche Nebencharaktere und meiner Meinung nach die Wichtigsten, die Dämonen von Davriel. Tacenda ist ein Charakter mit vielen Gesichtern. So ist sie nicht nur die ängstliche Bürgerin, die sich tagsüber durch ihre Blindheit und Abends durch die Monster, vor denen sie das Dorf schützen muss, fürchtet. Sie ist gleichzeitig auch die mutige Heldin, die ihr Dorf rächen will und dafür auch einen Attentat auf den Lord in Kauf nimmt. Sie ist die schlaue und tugendhafte Begleiterin und eine liebende Tochter und Schwester, die für jeden im Dorf einen Platz in ihrem Herzen hat. Ich mochte sie sehr und auch ihre leicht schnippische Art hat mich in den Bann gezogen. Ich konnte schnell Sympathie für sie empfinden und alle ihre Entscheidungen nachvollziehen. Davriel Cane stellte ich mir zu Anfang als herrischen und gemeinen Lord vor, der nur auf seine Bürger hinabsieht. In einer gewissen Art und Weise ist er auch genau das, aber nur, wenn es um seinen heiß geliebten Tee geht. Sonst ist er eher ein mitfühlender und hilfsbereiter Mensch, der gerne seinen Unfug mit den Dämonen treibt. Und genau hier kommen wir auch wieder zu dem Humor des Buches. Der geht nämlich hauptsächlich von Davriel Cane aus. Auch Tacenda und die Dämonen geben gerne mal einen lustigen Konter von sich, aber meist nur aufgrund einer Aussage von Davriel. Ich mochte seinen Umgang mit seinen Dämonen sehr. Er war zwar meist ein wenig gemein, was aber einen großen Teil des Humors ausgemacht hat. Man könnte es auch liebevoll necken nenne, denn ich glaube im Grunde mochte Davriel die Dämonen sehr und sie ihn auch. In einigen Teilen des Buches hat man dies auch deutlich gemerkt. Die Dämonen fand ich auch sehr gut. Für mich wirkten sie nicht wie aus einem Kinderbuch entsprungen. Angsteinflößend waren sie zwar nicht oder grotesk entstellt, dass man sich vor ihnen fürchten oder ekeln musste, aber sie hatten doch etwas sehr dämonisches an sich. Und ihre lockere Art machte sie nur charmanter. Ich konnte sie mit sehr gut vor dem inneren Auge vorstellen und mochte jede einzelne Szene mit ihnen. Auch sie waren mir schnell sehr sympathisch. Fazit: Ich mochte das Buch wirklich sehr und konnte einige der schlechteren Rezensionen nicht verstehen, aber Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich. Ich werde es auf jeden Fall nicht nur einmal gelesen haben. Auch dieses Buch ist ein kleiner Highlight des Jahres für mich. Ich hoffe auf weitere Bände von Brandon Sanderson, die uns in die Welt von Magic - The Gathering entführen. Laut meiner Recherche wird es dieses und nächstes Jahr noch 2 weitere Bände von anderen Autoren geben, die uns noch mehr Einblicke in die Welt des Kartenspiels geben. Ich freue mich schon sehr drauf und hoffe inständig, dass sie mir auch so gefallen werden, wie "Die Kinder des Namenlosen". Klare Leseempfehlung von mir!

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