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Rezension zu
Revival

Elektrisierende Lebensgeschichte

Von: NiWa
11.05.2015

Bereits in jungen Jahren hat sich über Jamies Leben ein Schatten gelegt. Der Schatten eines Predigers, des Pastors der Gemeinde, der sich während einer harmlosen Schlacht seiner Plastiksoldaten über ihn warf, und der ihn sein ganzes Leben lang verfolgen wird. Der charismatische Pfarrer und seine Familie werden willkommen geheißen, seine elektrischen Spielereien faszinieren die Kinder der Methodistenkirche und man erfreut sich daran, endlich wieder einen eigenen Prediger im Ort zu haben. Bis zu dem Tag, an dem die Familie des religiösen Mannes bei einem tragischen Unfall zu Tode kommt, wodurch der Reverend vom Glauben abfällt und ab sofort all seine Energie in beängstigende elektrische Experimente steckt. Die ganze Geschichte erfährt der Leser aus Jamies Perspektive. Der einst kleine Junge ist mittlerweile ein älterer Mann, der mit seinen gut 60 Jahren seine Lebensgeschichte zu Papier bringt. Er erzählt von seiner Kindheit, der ersten Liebe, den frühen Erfahrungen mit der Gitarre und wie es dazu kam, dass er neben seiner Karriere als Gitarrist auch eine Karriere als Drogenjunkie startete.  Über sämtliche Lebensabschnitte liegt dieser Schatten des Reverends. Zuerst als willkommener Freund, der sich der Sorgen des Protagonisten annimmt, später als Bedrohung, deren Gefahren sich nach und nach abzeichnen. Denn der ehemalige Methodistenpriester ist besessen. All seine Bestrebungen richten sich auf ein Ziel: dem Geheimnis der Elektrizität und damit dem Geheimnis des Jenseits auf den Grund zu gehen. Jamies Geschichte fand ich doch sehr faszinierend. Obwohl ich eigentlich weniger an Rockmusik und E-Gitarren interessiert bin, wurde ich eingelullt und habe mir von ihm seine Geschichte erzählen lassen, als ob er mir tatsächlich gegenübersitzt. Denn darin sehe ich eigentlich immer das Gruseligste an King, dieses unbeschreibliche Talent, die Personen aus seinen Romanen lebendig zu machen, was auch hier wieder der Fall ist. Außerdem erinnert mich King immer an diese typischen amerikanischen Filme, mit fröhlicher Musik im Hintergrund, die davon ablenkt, wie sich langsam erschreckende Ereignisse zur eigentlichen Handlung formen. Die typischen Längen hat natürlich auch dieses Werk, aber als geneigter King-Leser sieht man darüber hinweg und wartet ab, was passiert.  Enttäuscht war ich nur davon, dass die Ereignisse erst ziemlich spät richtig an Fahrt aufgenommen haben. Denn obwohl anders proklamiert, spart der Autor mit dem üblichen Horror, streut ihn nur ganz sanft ein, um ihn in einem viel zu kurz geratenem Showdown mit voller Ladung zu präsentieren. Insgesamt ist es ein guter King, mit den wohl bekannten Stärken und Schwächen, aber meiner Meinung nach etwas zu wenig Horror.

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