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Rezension zu
Das Herz des Bösen

"Das Herz des Bösen" von Joy Fielding

Von: Nelly
11.05.2015

Inhalt Valerie Rowes Leben verläuft so ganz anders, als sie sich das gewünscht hatte. Nachdem sie früh ihren Traummann Evan geheiratet hatte und die Ehe mit der Geburt einer Tochter beglückt wurde, stellt Valerie schnell fest, welcher Mensch ihr Ehemann wirklich war. Denn dieser hält sich eher sporadisch an seinen Treueschwur, worüber Valerie immer wieder hinweggesehen hatte. Und selbst als sie ihn mit seiner jungen und blonden Assistentin im eigenen Ehebett erwischt hatte, wollte sie der Wahrheit nicht ins Gesicht schauen. Vielmehr wurde sie von ihm verlassen. Als Evan mit seiner neuen Flamme und seiner Tochter Brianne ein Wochenende in den Bergen verbringen will, geschäftlich aber verhindert wird, bietet Valerie an, gemeinsam mit Freunden die Beiden schon zum Hotel zu fahren. Doch dort angekommen stecken dann Evans zwischenzeitliche Verlobte Jennifer, Brianne, Valerie und deren beiden Freunde fest. Was sie aber nicht wissen: in der Gegend treibt sich ein Pärchen rum, das bereits mehrere bestialische Morde begangen hat. Und die Mörder sind ganz in der Nähe... Meine Meinung Über dieses Buch bin ich eigentlich mehr durch Zufall gestolpert, da ich für eine Challenge ein Buch brauchte, in dessen Titel sich das Wort "Herz" findet. Und trotz meines montrösen SuB war da irgendwie das Richtige nicht dabei. Als ich dann beim Stöbern im Internet auf dieses Buch stolperte, musste ich es einfach lesen, denn Joy Fielding ist für mich eigentlich immer ein Garant für ein spannendes, actiongeladenes und kurzweiliges Buch gewesen. Also rauf damit auf den Reader und rein in die Geschichte... Der Anfang des Buches war auf jeden Fall vielversprechend. Wer schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß, dass sie ihre Geschichten meist mit einem Paukenschlag beginnt. Und auch im vorliegenden Buch hat es der Prolog in sich. Man begegnet einem älteren Ehepaar, das abgeschieden in einer Berghütte lebt und eines Abends ein junges Mädchen vor ihrer Tür stehen haben. Das Mädchen gibt vor, mit ihrem Freund Streit gehabt zu haben und deshalb durch den Regen gelaufen ist, auf der Suche nach einem Telefon. Kurz darauf steht auch besagter Freund in der Hütte und da wird dem Leser schnell klar, dass das alte Ehepaar ein blutiges Ende haben wird. Da ist man dann als Leser gleich mal richtig wach. Dann dreht sich die Geschichte erst einmal in eine ganz andere Richtung und man lernt Valerie kennen. Sie bildet zwar den Mittelpunkt der Erzählung, wird dabei auch nicht in den Fokus gedrängt. Um sie herum wird die Story dann aufgebaut. Valerie tat mir anfangs total leid, weil sie mit ihrem Leben absolut unglücklich ist. Sie hängt noch sehr an ihrem Ex-Ehemann, der sie wohl bei jeder Gelegenheit mit anderen Frauen betrogen hat. Doch leider schlug dieses Mitleid schnell in Genervtheit um. Denn ich konnte noch einigermaßen nachvollziehen, wie schwer es für eine Frau ihres Alters sein muss, nochmal bei Null anfangen zu müssen und allein zu sein, wo doch eigentlich der Partner sein sollte. Doch bei Valerie kommt dann auch einfach der Umstand hinzu, dass Evan seine Schäferstünden alle so eingerichtet hat, dass ein Blinder mit Krückstock darüber gestolpert wäre. Und dann den Ehemann beim Seitensprung im eigenen Ehebett vorzufinden und dann immer noch keine Konsequenzen zu ziehen.... war für mich absolut unverständlich. Aber selbst darüber hätte ich noch hinwegsehen können, da einfach jeder Mensch in Liebesdingen seinen eigenen Weg gehen muss. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass mir durch die Protagonistin einfach nur eine Message eingetrichtert werden soll, nämlich: Männer sind doof und wir Frauen sind überhaupt das Höchste aller Dinge. Auch ihre Konkurrentin Jennifer hat mir irgendwie so gar nicht gefallen. Sie ist so klischeehaft mit ihrem langen Beinen (was bestimmt an die 20 Mal betont wird) und ihren blonden Haaren und überhaupt scheint sie der Traum eines jeden Mannes zu sein und da ist es doch nur so verständlich, dass Evan seine Ehefrau mit dieser Frau betrogen hat. Positiv überrascht war ich bei ihr nur, weil sie ihren kranken, alten Vater pflegt. Welchen Sinn diese kleine Hintergrundgeschichte hatte.... tja, ich weiß es nicht. Auch Brianne, Valeries und Evans pubertierende Tochter, konnte mich absolut nicht begeistern, weil sie nicht nur arrogant, hochnäsig und aufmüpfig ist, sondern darüber hinaus aus Entscheidungen trifft, bei denen ich nur der Kopf schütteln konnte. Alles in allem konnte mich keiner der Charaktere auch nur ansatzweise überzeugen. Sie waren durchweg flach und im wahren Leben würde ich mich mit keinem davon abgeben wollen. Auch Joy Fieldings Schreibstil, den ich eigentlich immer sehr mochte, hat sehr zu Wünschen übrig gelassen. Zwar liest sich die Geschichte recht einfach und locker runter, aber die eine oder andere Sazuzusammensetzung wird dabei bis zum geht nicht mehr wiederholt. Jennifer wird nur selten beim Namen genannt, sonder wird nur immer wieder als die "Verlobte vom zukünftigen Ex-Ehemann" bezeichnet und die Szene, in der Valerie Jennifer und Evan im Bett erwischt hat wird dermaßen oft eingestreut, dass ich nachher fest der Ansicht war, selbst dabei gewesen zu sein, bei diesem kleinen Techtelmechtel.So kenne ich die Bücher von Joy Fielding wirklich nicht! Einzig und allein der Verlauf der Geschichte und vor allem die Mordserie haben noch zu einem Punktegewinn geführt. Zwar weist auch dieser Handlungsstrang Mängel auf, aber ich habe mich wenigstens unterhalten gefühlt, was ich von einigen anderen Szenen nicht gerade sagen kann. Aber immerhin habe ich da die von mir eigentlich geliebte Autorin wieder erkannt. Denn so kenne ich sie: manchmal etwas brutal, aber mit der Fähigkeit, eine Gänsehaut beim Leser hervorzurufen. Daher fand ich auch das Ende am Schluss besser als den Rest des Buches, da da ein wenig Action ins Spiel kam. Mein Fazit Im Großen und Ganzen muss ich sagen: dieses Buch ist das bisher schwächste, das mir von Joy Fielding bisher unter die Nase gekommen ist. Wenn nicht "Joy Fielding" auf dem Umschlag draufgestanden hätte, wäre ich bei diesem Schreibstil im Leben nicht auf die Idee gekommen, um wessen Buch es sich da handelt. Zwar ist die Grundidee nicht schlecht (daher auch die Sternen-Bewertung), doch durch platte Charaktere und wenig Spannung im Haupthandlungsstrang wurde diese gute Idee zunichte gemacht. Wer also noch nie etwas von dieser (ansonsten wirklich tollen) Autorin gelesen hat, sollte die Finger von Das Herz des Bösen lassen und lieber eines ihrer anderen Werke lesen.

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