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Rezension zu
This is not a love scene

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Süß, aber leider nicht genug Tiefe

Von: art_of_books97
31.08.2020

Kühler Wind, der einen fast umweht. Nieselregen, der sofort das Gesicht benetzt. Berge, die wie gemalt aussehen. Leuchtend grüne Weiden. Das waren meine ersten Eindrücke, als ich den Flughafen in Dublin verließ. Und sofort war ich verliebt in diese Insel. Seit dem war ich leider nicht mehr dort. Deswegen habe ich mich umso mehr auf „This is [not] a love scene“ von Cori McCarthy gefreut. Eine epische Fantasy-Trilogie soll in Irland verfilmt werden. Die Enkel der verstorbenen Autorin sollen das Set besuchen. Doch Iris hasst die Geschichte und alles was mit Elementia zusammenhängt. In ihren Augen haben die Fans, die sogenannten Thornier, ihre Familie zerstört. Dementsprechend will sie zu Beginn des Buches, den Film einfach nur scheitern sehen. Doch nach und nach blickt sie hinter die Kulissen. Erstmal zum Schreibstil: Er war locker-leicht, ließ sich schnell lesen. Man fliegt nur so durch die Seiten, klassisch Jugendbuch. Aber inhaltlich hat der Roman ein paar Schwächen. Zum einem spricht Iris achtjähriger Bruder Ryder häufig wie ein Erwachsener und nicht wie ein Kind, das hat mich teilweise wirklich gestört, obwohl ich den Kleinen ansonsten ins Herz geschlossen habe. Und dann fand ich Iris selbst etwas flach. Sie war die klassische Protagonistin mit einer schwierigen Vergangenheit, aus der große Wut und Unsicherheit resultiert. Aber kaum ist sie am Set und lernt Eamon, Julian und Shoshanna kennen, scheint das alles vergessen. Ihr Wandel kam mir einfach zu plötzlich. Sie ist während der gesamten Geschichte gerade mal eine Woche dort. Dadurch hat die Story etwas kitschiges und unrealistisches bekommen. Die anderen Figuren mochte wiederum aber an sich sehr gerne. Nur Cate, die Regisseurin fand ich teilweise anstrengend. Denn sie hat immer wieder die Feminismus-Keule geschwungen. Und da kommen wir zu einem weiteren Problem: Der Fokus. Die Autorin hat viele, wichtige Themen angerissen: Frauen in der Filmindustrie, lesbische Frauen in der Filmindustrie, für sich selbst einstehen (als Frau), Mut beweisen, sich nicht über seine Familie definieren, Traumata überwinden. An sich finde ich es gut, dass solche Themen behandelt wurden, aber am Ende war ich mir nicht sicher, ob Feminismus nun der Fokus ist oder doch eher die Liebes- und Familiengeschichte. Es wirkte alles nur so an der Oberfläche gekratzt, wodurch es mir dort an Tiefe gefehlt hat. Positiv kann ich aber das Setting hervorheben! Iris entdeckt sehr schnell ihre Liebe zu Irland, und gewissen irischen Personen, und diese Liebe konnte ich absolut nachvollziehen. Wobei auch hier die Liebe Eamon etwas kitschig war. Auch die Fantasy-Anspielungen waren gut platziert, wobei ein leichtes Tolkien-bashing stattfindet, was es jetzt wirklich nicht gebraucht hätte. . Lange Rede, kurzer Sinn: Es hat mir gut gefallen, aber es hätte doch deutlich mehr Tiefe und etwas weniger Kitsch vertragen können. 3 Sterne!

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