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Rezension zu
Die verlassenen Kinder

Überspitzte Figuren & Handlungen die unterhalten

Von: miss_lia48
01.09.2020

INHALT: Die Kinder Jack, Joy und Baby Merry warteten im heißen Auto. Es war stehen geblieben und ihre Mutter hatte sich auf den Weg zur nächsten Notrufsäule gemacht. Doch sie kam nie wieder zurück… Sie wurde tot aufgefunden und der Mord konnte nicht aufgeklärt werden... Drei Jahre später. Der 14-jährige Jack versucht seine Geschwister und sich mit Einbrüchen über Wasser zu halten. Ihr Haus ist komplett vollgestopft mit Zeitungen, der Vater hat sich aus dem Staub gemacht. So versuchen die Kinder nach außen hin die Fassade aufrecht zu halten, damit das Jugendamt nichts mitbekommt und sie nicht in ein Heim müssen. Die Polizei versucht derweil „Goldlöckchen“ auf die Schliche zu kommen. Ein gerissener Einbrecher, der nicht nur Diebesgut mitgehen lässt, sondern sich auch an den Lebensmitteln bedient und in Kinderbetten schläft. Ein „Fanghaus“ muss her… MEINUNG: Allein der Prolog hat mich sehr neugierig gemacht auf das Buch. Mir taten die drei Kinder so leid, die in der brütenden Hitze ihre Mutter suchten, die einfach nicht zurückkam. Bald wird klar, dass sie ermordet wurde. Besonders Jack leidet darunter, dass der Mord an der Mutter vor drei Jahren immer noch nicht aufgeklärt wurde. Er macht sich Vorwürfe, dabei tut er alles, um so gut er kann, für seine Schwestern zu sorgen. Dadurch wird er dem Leser trotz seiner Einbrüche sympathisch und seine Geschicklichkeit und sein „Können“ sorgte bei mir immer wieder für Erstaunen. Trotzdem leidet man mit den drei Kindern mit, die in einem einzigen Chaos aus Zeitungen leben und wenig zu essen haben. Das Buch beinhaltet verschiedene Erzählstränge, wodurch es etwas dauert, bis die Geschichte an Fahrt gewinnt und an Spannung zunimmt. Trotzdem mochte ich die verschiedenen Perspektiven, da sie für Abwechslung beim Lesen sorgten. So lernt man schließlich die schwangere Cathrin kennen, die Drohungen erhält und feststellen muss, dass jemand sein Unwesen in ihrem Haus treibt. Auch die Ermittlungsarbeit kommt immer mehr ins Spiel, die sich als nicht unbedingt einfach herausstellt. Tatsächlich wirkt die Polizei hier ziemlich tollpatschig. Genau wie Jacks Einbruchs-„Künste“, wird das vielleicht etwas überspitzt dargestellt, wodurch Figuren & Handlung zwar ein bisschen an Authentizität einbüßen, jedoch an Unterhaltungswert gewinnen. Ich persönlich fand das für zwischendurch ganz amüsant und habe es gerne gelesen. Besonders die kleine Merry ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen, wie sie neugierig ihre Nachbarin vollquatscht. Die Einführung der Ermittler hätte ich mir etwas geschmeidiger und weniger trocken gewünscht. Hier und da gab es ein paar Längen, die jedoch nie lange anhielten. Am Anfang der Geschichte war ich interessiert, auch wenn die Spannung hier recht gering war. Ab ca. der Hälfte des Buches hatte ich dann aber das Gefühl, einen Krimi zu lesen. Vermutlich auch deshalb, da hier mehr auf die Ermittlungsarbeit eingegangen wurde. Vorsichtshalber möchte ich aber noch eine TRIGGERWARNUNG aussprechen – es findet Gewalt an schwangeren Frauen statt! FAZIT: Wer etwas überspitzen Figuren & Handlungen mag und wer mit der (groben) Schilderung von Gewalt an schwangeren Frauen gut zurechtkommt, dem kann ich das Buch empfehlen. Mich konnte die Geschichte gut unterhalten. 4/5 Sterne!

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