Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Flüchtig

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schöner Roman über den Sinn des Seins, stellenweise etwas ausschweifend - “Vorsicht Spoiler!”

Von: Vici
07.09.2020

Der Debütroman von Hubert Achleitner handelt vom Ehepaar Maria und Herwig, genannt Wig. Zu Beginn war ihre Beziehung von einer stürmischen Leidenschaft geprägt, wie so oft lässt der Zauber einer neuen Beziehung nach. Doch Maria ist nach 5 Monaten Beziehung schwanger und die beiden heiraten, ihr Leben ist auf Schiene – scheinbar. Denn in der 15. Woche verliert Maria das Kind, und obwohl sie es sich zu Beginn nicht gewünscht hatte, rief es eine Sehnsucht nach einem Kind in Maria hervor. Dies stellte den endgültigen Wendepunkt der Beziehung dar, denn Maria kann keine Kinder bekommen. Irgendwann flüchtet sich jeder in seine eigene Welt. Als Maria durch Zufall erfährt, dass die junge Geliebte ihres Mannes, Nora, schwanger ist, packt sie ihre Sachen und verschwindet. Sie begibt sich auf eine Suche nach sich selbst und dem Sinn des Seins. Der Handlungsbogen von „flüchtig“ ist gespannt zwischen dem Überbringen eines Briefs von Maria durch eine junge Frau – Lisa - an Wig. Maria traf Lisa zu Beginn ihrer „Flucht“, als diese per Auto-Stopp unterwegs war. Mit ihr besuchte sie ein Hippie-Festival und reiste mit ihr weiter nach Griechenland. Die Frauen lernten dort einen Musiker und dessen Großvater kennen. Gemeinsam mit ihnen genießen sie das Leben. Mit viel Liebe geht Hubert Achleitner immer wieder philosophischen Fragen des Lebens nach. Auch der Glaube spielt eine Rolle, da sich in unmittelbarer Nähe der griechischen Insel ein heiliger Berg und eine Mönchsrepublik befindet. In Griechenland trennen sich schließlich die Wege von Lisa und Maria, da Lisa weiterziehen möchte, aber Maria noch auf der Insel bei den Fischern bleibt. Währenddessen ist Herwig nach dem Weggang seiner Frau etwas überfordert, da sich auch Nora von ihm distanziert, da diese selbst eine Beziehung führt und nicht klar ist, wer der Vater des ungeborenen ist, er oder ihr Freund. Er bekommt schließlich von der Polizei Hinweise, dass seine Frau an der griechischen Grenze gesehen wurde. Als er mit seinem Vater dorthin reist, erfährt er, dass Maria während eines Sturms beim Makrelenfischen schließlich spurlos verschwunden ist. Im Ort vermuten alle, dass die beiden ertrunken sind. Diese Nachricht zieht Herwig den Boden unter den Füßen weg, er kann die Hoffnung nicht aufgeben. Die oft bildhafte Sprache von „flüchtig“ kommt in der Beschreibung von Wigs Erinnerungen an bessere Zeiten mit Maria zur Geltung: „Wig leckte sich die Erinnerung von seinen Lippen. Aber das Salz, das er schmeckte, kam nicht aus der Vergangenheit, sondern von Tränen der Gegenwart.“ Als der Leser schließlich den Inhalt des Briefes erfährt, den Lisa an Wig überbringt, wird klar, dass diese das Bootsunglück durch die Hilfe eines Mönchs überlebt hat. In den Dialogen der Protagonisten blitzen immer wieder gesellschaftskritische Aspekte auf, auch politische Themen werden nicht ausgespart. Für mich werden die Hintergrundgeschichten einiger Nebenpersonen etwas zu ausschweifend erzählt. Der angenehmen Stimme von Carolin Peters, die das Hörbuch spricht, lauscht man gerne. Wobei es bei manchen Dialogen schwierig ist, den jeweiligen Sprecher zu identifizieren. Alles in allem ist „flüchtig“ ein schöner Roman, der jedoch stellenweise etwas langatmig wird.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.