Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Mind Games

Gelungener Reihenauftakt mit Luft nach oben

Von: Lesendes Federvieh
21.09.2020

Zu ihrem Geburtstag erhalten vier Menschen anonym eine Karte mit der Nachricht „Dein Geschenk ist das Spiel – traust du dich zu spielen?“. Kurz darauf verschwinden sie spurlos. Nachdem die Polizei in dieser Sache aus Mangel an Beweisen untätig bleibt, wendet sich die Tochter einer Verschwundenen an die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta Bloom. Gemeinsam mit ihrem Partner, dem Ex-Geheimdienstagenten Marcus Jameson, beginnt sie zu ermitteln und stößt bei der Analyse der Lebensläufe auf eine fatale Gemeinsamkeit: Alle Vermissten hatten eine dunkle Seite und jemand nutzt dieses Gewaltpotenzial nun für seine Zwecke aus. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, als der Täter Dr. Augusta Bloom ins Visier nimmt und sie zu einem tödlichen Spiel herausfordert. Spätestens seit „Criminal Minds“ und Chris Carters Hunter & Garcia ist das Profiling nicht mehr aus modernen Thrillern wegzudenken, weshalb ich besonders neugierig auf den Reihenauftakt um die Londoner Profilerin Dr. Augusta Bloom war. „Mind Games“ ist psychologisch faszinierend, spannend und doch wurde in meinen Augen nicht das gesamte Potenzial ausgeschöpft. Unversehens findet man sich mitten im Geschehen, als die junge äußerlich so unschuldige Seraphine mit dem Läuten der Schulglocke den Bleistift fallen lässt. Was auf den ersten Blick recht harmlos klingt, entpuppt sich mit dem nächsten Satz als wahrgewordener Albtraum. Denn zuvor hatte sie jenen Bleistift in den Hals des Hausmeisters gerammt, vorsätzlich wie ohne den Hauch eines schlechten Gewissen. Diese Szenerie gibt bereits Einblicke, in die Abscheulichkeiten, die man auf den nächsten Seiten zu erwarten hat, denn Leona Deakin widmet sich eingehend der abgründigen Psyche von Menschen mit psychopathischen Tendenzen und ausgeprägter Gewaltbereitschaft. Zum einen geschieht dies über die psychotherapeutischen Stunden mit Seraphine Walker, zum anderen über das Spiel, welches das Gewaltpotenzial seiner Opfer ausnutzt. Beides sorgt gleichermaßen für Gänsehaut, wenngleich ich mir mehr Einblicke in die Aufgaben und Gedanken der Teilnehmer selbst gewünscht hätte. Die verbindende Schnittstelle ist Dr. Augusta Bloom selbst. Sie ist effizient, intelligent und doch irgendwie speziell, schwer greifbar und absolut undurchschaubar, was einen gewissen Reiz ausmacht und gleichzeitig für eine unüberwindbare Distanziertheit sorgt. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven gewinnt die Handlung an Reichhaltigkeit und bekommt zudem gerade in den stockenden Ermittlungsmomenten ein wenig Spannung verliehen, was den Lesefluss obendrein fördert. Obgleich manches vorhersehbar war, so stand ich doch bis zum Ende auf dem Schlauch und fand die abschließende Enthüllung ziemlich gelungen. „Mind Games: Dieses Spiel wirst du verlieren“ ist der gelungene Auftakt einer Serie um die eigenwillige Londoner Profilerin Dr. Augusta Bloom, welcher besonders durch die lehrreichen Einblicke in die forensische Psychologie beeindruckt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.