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Rezension zu
Whisper Network

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr wichtiges Thema nicht ganz überzeugend umgesetzt

Von: Jacki von "Liebe dein Buch"
28.09.2020

Inhalt: Sloane, Ardie, Grace und Rosalita leiden seit Jahren unter ihrem Vorgesetzten Ames. Zu seinem Verhalten Frauen gegenüber gab es schon immer Gerüchte. Gerüchte, die die Firmenleitung stets ignorierte oder unter den Teppich kehrte. Aber jetzt soll Ames zum Geschäftsführer befördert werden. Allerdings haben die Zeiten sich geändert, und genug ist genug. Die vier Frauen wissen: Sie müssen Ames‘ Aufstieg unbedingt verhindern. Und wenn ihre Worte wie üblich nicht gehört werden, dann müssen sie eben handeln ... Cover: Das Cover ist auf jeden Fall ein Blickfang - man MUSS einfach auf den Mund und den Zeigefinger schauen. Dadurch wird gleichzeitig symbolisiert, wie sehr die Frauen im Berufsleben unterdrückt werden und still sein sollen. Toll gemacht! Meine Meinung: Das Thema, um das es in "Whisper Network" geht, hat mich bei diesem Buch von Angang an angezogen. Ich habe es ständig angeschaut, bis ich es dann doch lesen MUSSTE. Es geht um Frauen im Berufsleben und deren Benachteiligung, sexuelle Belästigung, die Diskrepanzen bei der Bezahlung, Frauen mit Kindern und postnatale Depressionen. Vielleicht ein bisschen viele Themen, aber auch im Nachhinein bin ich immer noch der Meinung, dass es großartige Themen sind, die unbedingt mehr Beachtung finden müssen. Es war mehr die Umsetzung, mit der ich die meiste Zeit nicht ganz warm geworden bin. Der Schreibstil hat mir von Anfang an nicht zugesagt. Die Geschichte wird aus der Perspektive einer allwissenden Erzählerin in der dritten Person geschildert - so weit, so gut. Allerdings wird bei der Erzählung viel zwischen dem "Wir" (alle Frauen überhaupt?) und den einzelnen Protagonisten hin und her gewechselt. Zum einen war das für den Lesefluss ungeschickt. Zum anderen hat die Verwendung des "wir" allen Frauen auch irgendwie diese eine Meinung bzw. dieses eine Verhalten übergebügelt und das fand ich nicht so schön. Es wird außerdem viel drumherum erzählt. Am Ende haben viele einzelne Momente zum Fall beigetragen, aber trotzdem hat es sich stellenweise gezogen. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte nochmal richtig Fahrt auf. Der Fokus wird nur auf den Fall / das Verhör gelegt. Die drei Frauen beweisen wahre Stärke, stehen für ihre Rechte ein und verklagen ihren Chef. Auch wenn ich nicht wirklich warm mit den Protagonistinnen geworden bin, ihre Handlungen sind in diesem Fall mutig und bewundernswert. Durch die Klage wurde es noch einmal wirklich spannend, ein richtiger kleiner Krimi, bei dem man mitfiebern konnte und mitkämpfen wollte. Insgesamt hat das Ende den etwas zähen Anfang aber nicht ganz auffangen können. Fazit: Das Thema der Benachteiligung von Frauen im Berufsalltag konnte mich komplett überzeugen. Die Kritik der Autorin wird in einen kleinen Kriminalfall verpackt, der zum Schluss wirklich spannend und aufregend wird, zu Beginn aber zu zäh wirkte. Auch der Schreibstil hat mir persönlich nicht zugesagt. Sodass ich am Ende das Thema mit 5 Herzen und die Umsetzung mit 3 Herzen bewerten möchte. Insgesamt gibt es allerdings bessere feministische Werke.

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