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Rezension zu
Die Hafenschwester (2)

Die Hafenschwester - Als wir wieder Hoffnung hatten

Von: Buchmomente
17.10.2020

Den erste Band der Hafenschwester-Reihe hatte mir gut gefallen, da war ich natürlich neugierig auf die Fortsetzung. Und auch diese war unterhaltsam, an den ersten Band kommt die Geschichte diesmal aber nicht heran. Die Krankenschwester Martha lebt glücklich mit ihrem Ehemann Paul und den drei Kindern in Hamburg – doch der Erste Weltkrieg steht bevor und auch Paul wird eingezogen. Martha muss sich um ihre Familie kümmern – gar nicht so einfach, wenn Kohlen und Lebensmittel knapp und rationiert werden. Als Paul dann schwer entstellt aus dem Krieg zurückkommt, weiß Martha zunächst auch keinen Rat… Ich bin gut in die Geschichte reingekommen und es war schön, die alten Bekannten aus dem ersten Band wiederzutreffen. In der ersten Hälfte geht es vor allem um das alltägliche Leben in Hamburg im Jahr 1913 – Martha engagiert sich weiter um die Kranken, die sich eine ärztliche Behandlung nicht leisten können, sie steht weiter in engem Kontakt zu ihrer Freundin Milli, die ja nach Amerika ausgewandert war und von der sie nun eine Einladung erhält. Auch ihr Bruder und Vater tauchen in der Geschichte wieder auf, und auch die beiden haben Neuigkeiten, die erzählt werden. Die Reise nach Amerika ist in der ersten Hälfte ein kleines Highlight, und es ist interessant, wie anders das Leben in Amerika zu dieser Zeit war. Insgesamt fand ich die erste Hälfte des Romans aber eher langatmig, da die Geschichte nur vor sich hin plätschert, Themen oft nur kurz angerissen werden und Probleme nach wenigen Seiten wieder gelöst sind. Sicherlich hat die Autorin auch schon für diesen Teil gut recherchiert, ein wenig mehr Spannung hätte ich mir aber doch gewünscht. Erst in der zweiten Hälfte wird es dann interessanter – Paul kommt gesichtsentstellt aus dem Krieg zurück, und mit der medizinischen Versorgung und dem Wiederaufbau von Pauls Gesicht hat die Autorin ein sehr interessantes Thema aufgegriffen. Auch hier hat sie wieder viel recherchiert und uns in der gemeinsamen Leserunde viele interessante Hintergrundinformationen geliefert. Aber auch andere Themen gibt es in diesem Abschnitt: Man erfährt einiges über die chinesische Kultur (wieso, das mag ich hier nicht sagen, um nicht zu spoilern) und über die ersten Streiks in den Werften. Aber auch in der zweiten Buchhälfte sind aufkommende Probleme immer sehr schnell gelöst – trotzdem war diese spannender, und ich habe diese Hälfte wirklich gerne gelesen. Die Autorin hat nicht nur gut recherchiert, sondern ihr Wissen auch unterhaltsam und angenehm präsentiert – der Schreibstil ist leicht zu lesen und sehr lebendig. Die Charaktere sind schön gestaltet, auch wenn sie an manchen Stellen zu gut oder zu böse geraten sind – trotzdem habe ich gerade Martha und Paul ins Herz geschlossen und sie gerne begleitet. Wegen der doch langatmigen ersten Hälfte gebe ich insgesamt 3,5/5 Sternen. Mein Fazit Es war schön, die bekannten Charaktere aus Band eins wiederzutreffen, auch wenn die erste Hälfte des Buches mir zu langatmig erzählt war und mir da einfach Spannung gefehlt hat. Das macht die Autorin in der zweiten dann aber wett – und hier war ich dann auch wirklich mitten drin und dabei. Insgesamt gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen und bin gespannt, was im dritten Band weiter geschehen wird.

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